Von: ka
Reggio Calabria – In der süditalienischen Stadt Reggio Calabria wurde ein besonders grausamer Mord bereits innerhalb von wenigen Stunden aufgeklärt.
Ein Mann – ein 43-jähriger Philippine – der am Mittwoch kurz nach Mittag eine Tabaktrafikantin mit einer Machete grausam ermordet hatte, konnte schon in den Abendstunden gestellt und festgenommen werden. Das Motiv machte selbst hart gesottene Polizisten sprachlos. Der 43-Jährige, der an chronische Spielsucht leidet und in der Tabaktrafik Hunderte von Euro verloren hatte, machte das Opfer für sein„fehlendes Spielglück“ verantwortlich.
Der mutmaßliche Mörder, der 43-jährige ursprünglich von den Philippinen stammende Billi Jay Sicat, hatte seine Tat genau geplant. Billi Jay Sicat, der zu den Stammgästen der Tabaktrafik gehörte, hatte bei den Spielkonsolen und beim „einarmigen Banditen“ Hunderte von Euro verspielt. Nachdem er seine Arbeit verloren hatte, vergeudete er in der Trafik das hart verdiente Geld seiner Frau. Nach und nach wurde im Spielsüchtigem der Hass auf die Inhaberin der Tabaktrafik – die 66-jährige Mariella Rota – die er in seiner krankhaften Sucht für seine hohen Spielverluste verantwortlich machte, anscheinend grenzenlos.
Kurz vor der Nachmittagspause gegen 13.00 Uhr tauchte der 43-Jährige vor der Tabaktrafik auf. In dem Moment, als Mariella Rota den Rollladen hinunterzog, drang Billi Jay Sicat, der eine Machete und Wechselwäsche bei sich trug, in die Trafik ein. Die 66-Jährige versuchte noch, vergeblich zu flüchten, aber angesichts der Entschlossenheit von Billi Jay Sicat, Mariella Rota für seine „Pechsträhne“ zu „bestrafen“, hatte sie keine Chance. Mit, wie später die Polizei berichten sollte, „schwer zu beschreibender Gewalt“ schlug der 43-Jährige mit der Machete auf sein Opfer ein. Dabei trennte er der 66-Jährigen fast den Kopf vom Leib ab.
Reggio Calabria, tabaccaia decapitata da un filippino ludopatico: «Non mi faceva mai vincere» – https://t.co/nML9b2hEdn pic.twitter.com/s79Nwxs3x7
— calabrianews (@calabrianewsit) August 1, 2019
Anschließend wechselte der Mörder sein blutgetränktes Hemd und entwendete eine Festplatte, von der er glaubte, dass sie an das Videoüberwachungssystem angeschlossen sei. Daraufhin suchte er über den Hintereingang der Trafik das Weite.
Nachdem Verwandte der 66-Jährigen Stunden später bemerkt hatten, dass die Tabaktrafik am Nachmittag nicht öffnete, verständigten sie die Polizei. Im Innenraum der Trafik bot sich den Angehörigen und Polizisten ein Bild des Grauens. Die folgenden Ermittlungen brachten aber schnell Ergebnisse. Entscheidend waren dabei die Aufnahmen der Überwachungskamera, die fast die gesamte Bluttat aufgezeichnet hatte. Auf den Bildern war auch eine auffällige Tätowierung zu sehen, die der Mörder auf seinem Oberarm trägt.
Weitere Kameras der Umgebung lieferten Hinweise auf die Fluchtrichtung und auf den Wohnort des Täters. Am Mittwochabend befanden sich die Polizeibeamten bereits vor seiner Wohnung. Den Polizisten gelang es Billi Jay Sicat, der sich offensichtlich bereits auf seine Abreise vorbereitet hatte, rechtzeitig festzunehmen.
Era ludopatico l'uomo fermato per aver ucciso con una mannaia Maria Rota, titolare di una tabaccheria di #ReggioCalabria. Riteneva che la donna fosse responsabile delle sue perdite economiche. pic.twitter.com/euVZLft6yc
— Tg3 (@Tg3web) August 1, 2019
Die Bluttat von Reggio Calabria löste in der italienischen Öffentlichkeit Abscheu und Entsetzen aus. Sie führte auch zu einer Debatte über das Glücksspiel und was es in den Köpfen einiger Spielsüchtiger anrichten kann.