Von: ka
Castello d’Argile – Der mutmaßliche Mörder der 32-jährigen Marokkanerin Atika Gharib konnte noch am Mittwoch an der italienisch-französischen Grenze bei Ventimiglia von der Eisenbahnpolizei gefasst werden. Dem 41-Jährigen wird vorgeworfen, seine ehemalige Lebensgefährtin in einer Scheune bei Castello d’Argile in der Nähe von Bologna grausam ermordet und anschließend ihre Leiche verbrannt zu haben.
Ragazza ferrarese trovata carbonizzata nel fienile bruciato. La tragedia a Castello d'Argile https://t.co/M73JNkwsD1 (per utenti Premium)
— la Nuova Ferrara (@nuovaferrara) September 4, 2019
Noch bevor er französisches Staatsgebiet erreichen und seine Flucht nach Marokko fortsetzten konnte, gelang es den Beamten der Eisenbahnpolizei, den 41-jährigen Marokkaner M’Hamed Chamekh in einem Bahnwagon zu stellen. M’Hamed Chamekh wird zur Last gelegt, seine ehemalige Lebensgefährtin Atika Gharib in einer Scheune bei Castello d’Argile – einer Kleinstadt in der Nähe von Bologna – grausam ermordet und anschließend ihre Leiche verbrannt zu haben. Er wurde wegen Mordes und Vernichtung der Leiche festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.
Zum Verhängnis wurde dem 41-Jährigen ein Telefonat in die Heimat, wo er seiner Schwester gegenüber sein Verbrechen gebeichtet hatte. Die Schwester setzte sich umgehend mit einem Familienangehörigen des 32-jährigen Opfers in Verbindung. Diese Hinweise und Spuren führten in der Folge zum Auffinden einer Frauenleiche, die unter den Trümmern des Daches der abgebrannten Scheune verborgen war. Die Ermittler gehen, ohne den Ergebnissen der Autopsie vorgreifen zu wollen, mit höchster Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich bei der verbrannten Leiche um die sterblichen Überreste der 32-jährigen Marokkanerin Atika Gharib handelt.
Castello d'Argile, donna carbonizzata nel casolare. Ricercato il fidanzato – il Resto del Carlino https://t.co/V5puHD5haw
— vale reggiani (@vale_reggiani) September 4, 2019
Der Verdacht fiel angesichts der Vorgeschichte sofort auf M’Hamed Chamekh. Die Beziehung zwischen M’Hamed Chamekh und der in Ferrara wohnhaften Atika Gharib war bereits vor mehreren Monaten in die Brüche gegangen. Die 32-Jährige hatte ihren Lebensgefährten beschuldigt, ihrer aus einer früheren Beziehung stammenden, halbwüchsigen Tochter nachgestellt und sie sexuell belästigt zu haben. Auch nach dem Ende der Beziehung war M’Hamed Chamekh, der sich mit der Trennung nicht abgefunden hatte, fortgefahren, mit aller Gewalt ihre Nähe zu suchen. Aufgrund dieser Nachstellungen hatte Atika Gharib den 41-Jährigen auch wegen sexueller Gewalt angezeigt.
In der Folge kam es – so die Ermittler – zum Mord. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde Atika Gharib von M’Hamed Chamekh entweder mit einer List oder mit Gewalt zur Scheune bei Castello d’Argile gebracht. Die besagte Scheune diente dem 41-Jährigen bereits seit geraumer Zeit als Zufluchts- und Wohnort. M’Hamed Chamekh hatte sich bis zur Scheune sogar eine illegale Stromleitung gelegt. In einem ersten Moment glaubten die Feuerwehrleute, die zum Löscheinsatz gerufen worden waren, dass die illegale Stromleitung Auslöser des Brandes gewesen sei. Erst später kam die grausame Wahrheit ans Tageslicht. Atika Gharib verließ mit Sicherheit die Scheune nicht wieder lebend. Sie wurde ermordet und zusammen mit der Scheune verbrannt.
Cadavere carbonizzato a Castello d'Argile: ricercato un uomo, ipotesi omicidio https://t.co/TS4WtgHkwr #bologna pic.twitter.com/BY4DckMhB7
— Bologna Today (@bolognatoday) September 4, 2019
Der schreckliche Tod der 32-Jährigen sorgte in Italien für Entsetzen. Das gewaltsame und traurige Ende einer jungen Frau und Mutter, die wie viele andere vor ihr aus einer gescheiterten Beziehung aussteigen wollte und dennoch Opfer ihres ehemaligen Lebensgefährten wurde, so der Tenor vieler Stimmen.