Nach Erwerb von schlechten Fälschungen von Betrügern erpresst – VIDEO

“Grüner Pass-Schlaumeier” schießen kolossales Eigentor

Dienstag, 10. August 2021 | 08:10 Uhr

Von: ka

Rom – Einige Gegner des Grünen Passes, die glaubten, ganz besonders schlau zu sein, erwarben über Telegram gefälschte Impfbescheinigungen. Da die gefälschten Pässe sich aber als vollkommen unbrauchbar erwiesen, drohten die „Schlaumeier“ den Fälschern mit einer Anzeige. Letztere drehten aber den Spieß um. Mit der Androhung, alle Daten der „No Green Pass“ den Gesundheitsbehörden zu übermitteln, gelang es den Betrügern von den „Grüner Pass-Schlaumeiern“, Tausende von Euro zu erpressen.

Facebook/Commissariato di PS Online – Italia

Impfgegner, Corona-Leugner und Gegner des Grünen Passes kritisieren sonst, dass das Grüne Zertifikat angeblich sensible Daten preisgibt. Schade nur, dass einige von ihnen offenbar kein Problem darin sahen, ihre persönlichen Daten an Betrüger weiterzureichen, um mit deren Hilfe einen gefälschten Grünen Pass zu erlangen. Dies erwies sich jedoch als Bumerang. Nachdem sie festgestellt hatten, dass die gefälschten Pässe vollkommen unbrauchbar waren, drohten sie die cleveren Betrüger damit, sie bei der Polizei anzuzeigen. Diese drehten aber den Spieß um. Mit der Androhung, alle Daten der naiven „No Green Pass“ den Gesundheitsbehörden zu übermitteln, gelang es den Betrügern von den „Grüner Pass-Schlaumeiern“, Tausende von Euro zu erpressen.

Schauplatz des vollkommen missglückten Versuchs von „Grüner Pass-Schlaumeiern“ zu gefälschten Impfbescheinigungen zu gelangen, ist das soziale Netzwerk Telegram – das Lieblingsnetzwerk der Impfgegner, Corona-Leugner und „No Green Pass“. Mit dem Näherrücken der Einführung des Grünen Passes erschienen auf verschiedenen Kanälen verschlüsselte Annoncen, in denen zu einem Preis zwischen 150 und 350 Euro der Erwerb von gefälschten Impfbescheinigungen und Grünen Pässen angeboten wurde. Trotz vieler verfügbarer Informationen, dass der Grüne Pass praktisch fälschungssicher ist, fielen einige Impfgegner auf das betrügerische Angebot rein und überwiesen die geforderten Summen.

Facebook/Commissariato di PS Online – Italia

Die Reue folgte bald. Die Fälschungen erwiesen sich als vollkommen unbrauchbar. Zudem weigerten sich die Betrüger, weitere gefälschte Pässe auszuliefern. Die „enttäuschten Kunden“, die sich inzwischen zu eigenen Gruppen zusammengefunden hatten, verlangten ihr Geld zurück und drohten die Fälscher damit, sie andernfalls bei der Polizei anzuzeigen.

Bei den Fälschern handelte es sich aber um wahre Genies. Sie sahen nun die Gelegenheit, bei den „Schlaumeiern“ gleich doppelt zu kassieren. Die Fälscher ließen sich von den Drohungen nicht einschüchtern und gingen zum Gegenangriff über. Sie verlangten ein Lösegeld und erteilten den Betrogenen zugleich eine Lektion.

ANSA/TINO ROMANO

„Es stimmt, dass wir bis vor wenigen Stunden einen illegalen Dienst angeboten haben. Aber unsere Identität war genauso wie unser System immer gut geschützt. Die Kunden – dieselben, die uns jetzt zu bedrohen versuchen – haben uns ihre Ausweisdaten übermittelt, ihre Adressen zur Verfügung gestellt und bei der Bezahlung sogar ihren Zahlungsnachweis übersandt. Da wir ahnten, dass dies passieren würde, haben wir alle Daten sorgfältig gespeichert. Wenn man mit leeren Händen dasteht, sich selbst im Unrecht befindet und wenn man sich nur eine Strafanzeige einhandeln kann, eine unbekannte Identität zu bedrohen, ist dumm“, so die unmissverständliche Nachricht der cleveren Fälscher an ihre naiven Kunden.

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Um den enttäuschten Kunden zu zeigen, dass sie es ernst meinen, forderten die Fälscher die „Schlaumeier“ dazu auf, ihnen innerhalb der nächsten 24 Stunden weitere 350 Euro in Bitcoin zu überweisen. Im Falle einer Verweigerung der Zahlung „versprachen“ die Fälscher ihren Kunden alle gesammelten Daten verschiedenen Behörden – unter anderem auch dem römischen Gesundheitsministerium – zu übermitteln. Um eventuelle Gegenmaßnahmen wie falsche Verlustmeldungen zu vermeiden, drohten die Betrüger den naiven Impfgegnern auch damit, den zuständigen Behörden nicht nur deren Identität, sondern auch alle in ihrem Besitz befindlichen Daten und elektronischen Spuren, die den gesamten Versuch, an gefälschte Impfbescheinigungen zu gelangen, nachzeichnen, zu übersenden. Zudem kündigten sie an, alle gespeicherten Daten auf Deepweb-Plattformen kostenlos zu veröffentlichen.

Facebook/Commissariato di PS Online – Italia

Unter den „Schlaumeiern“ brach bald Panik aus. Viele ließen sich erpressen und bezahlten die geforderten 350 Euro. Der Gründer des führenden italienischen Online-Reputationsunternehmens The Fool, Matteo G.P Flora, berichtet auf Twitter, dass bereits 7.600 Dollar überwiesen wurden.

Inzwischen wurde aber auch die Postpolizei tätig. Im Rahmen der Operation „Fake Pass“ wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Rom von der Polizei mehrere Wohnungen durchsucht und 32 Telegram-Kanäle beschlagnahmt. Gegen vier Personen, darunter zwei Minderjährige, wurden wegen Betrugs und Fälschung Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihnen wird zur Last gelegt, auf ihren Kanälen gegen in Kryptowährungen zu zahlende Beträge gefälschte Grüne Pässe angeboten zu haben. Derzeit sind Ermittlungen im Gange, alle Kunden der Betrüger zu identifizieren und ausfindig zu machen.

APA/APA/THEMENBILD/HANS KLAUS TECHT

Die Polizei erinnert daran, dass der Grüne Pass praktisch fälschungssicher ist. „Da jedes Zertifikat digital mit einem privaten Schlüssel des Gesundheitsministeriums erstellt wird, der seine Authentizität gewährleistet, kann das Originalzertifikat des Grünen Passes nicht gefälscht oder verfälscht werden. Bei jeder Überprüfung mit der offiziellen VerifyC19-App wird die ministerielle Datenbank, die die offizielle Liste der geimpften Personen enthält, abgefragt. Ein QR-Code, der mit einer nicht authentischen Bescheinigung erstellt wurde, würde daher das Überprüfungsverfahren nicht bestehen“, so die Polizei.

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Posted by Commissariato di PS Online – Italia on Monday, August 9, 2021

Nur wer legal einen Grünen Pass erlangt, ist gesundheitlich und gesetzlich auf der sicheren Seite.