Von: luk
Rom – Wer hätte im Vorfeld der Wahl gedacht, dass im Mitte-Rechts-Bündnis so schnell der Haussegen schief hängen könnte?
Wie berichtet, sind sich Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi und die Chefin von Fratelli d’Italia in die Haare geraten. Berlusconi hatte unschöne Dinge auf einem Zettel niedergeschrieben, der abfotografiert wurde und Meloni hatte gekontert. Offenbar gab es im Vorfeld Zoff über einen Ministerposten.
Der Südtiroler Politikwissenschaftler Günther Pallaver glaubt, dass hinter der Auseinandersetzung mehr steckt. Ihm zufolge kann es der frühere Regierungschef Berlusconi nicht aushalten, der schwächere Teil eines Bündnisses zu sein. Es hänge auch damit zusammen, dass der 86-Jährige ein sehr patriarchalisches und machohaftes Verhältnis zu Frauen habe. Aus seiner Sicht könne Meloni ihm nicht das Wasser reichen.
“Möchte Berlusconi mit seiner Partei Forza Italia Teil der Regierung sein, muss er sich wohl oder übel damit abfinden, dass Giorgia Meloni nun seine Chefin wird”, erklärt Pallaver.
Doch derzeit ist man ohnehin dabei, die Auseinandersetzungen zu bereinigen. Bereits am Dienstag könnten die Beratungen zur neuen Regierung mit Staatspräsident Sergio Mattarella beginnen.