Von: Ivd
Rom – Forscher der Nationalen Agentur für neue Technologien, Energie und Nachhaltige Entwicklung (ENEA) haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Haselnüsse könnten eine vielversprechende Rolle in der Bekämpfung von Leberkrebs spielen. In Laborversuchen zeigte ein Extrakt aus der Haselnuss eine erstaunliche Wirkung auf Krebszellen – er hemmte deren Wachstum und begünstigte das Überleben gesunder Zellen.
Krebszellen im Visier der Haselnuss
Das Forschungsteam, geleitet von der Biotechnologin Barbara Benassi, untersuchte die Wirkung des Extrakts der “Tonda Gentile Romana” Haselnuss aus der Region Viterbo. Die Haselnuss enthält Biomoleküle, die das Wachstum von Tumorzellen im Labor signifikant hemmen und zu deren Absterben führen können. Besonders vielversprechend ist dabei der Einfluss auf zwei spezielle Moleküle, sogenannte Mikro-RNAs, die in gesunden Zellen in ausreichender Menge vorhanden sind, jedoch in Tumorzellen reduziert auftreten.
„In erkranktem Gewebe sinkt der Gehalt dieser Mikro-RNAs, was das Tumorwachstum fördert“, erklärt Benassi. Die Wiederherstellung des normalen Niveaus dieser Moleküle könnte daher eine vielversprechende Strategie sein, um das Fortschreiten von Tumoren zu verhindern. Dies ist auch eine Herangehensweise, die bei modernen Krebstherapien verfolgt wird.
Von der Küche ins Labor
Die Wirkung des Haselnuss-Extrakts basiert auf bioaktiven Substanzen, von denen einige bereits identifiziert wurden. Besonders Koffeinsäure und Catechine scheinen für den zytotoxischen Effekt, also die Zerstörung der Tumorzellen, verantwortlich zu sein. „Es wird weitere Forschung nötig sein, um die potenzielle Wirksamkeit dieser Substanzen als unterstützende therapeutische Mittel zu validieren“, betont Benassi.
Ein Weg zu neuen Therapien?
Die Ergebnisse dieser Studie, die in der Fachzeitschrift Natural Product Research veröffentlicht wurden, legen nahe, dass die Haselnuss weit mehr ist als ein leckerer Snack. Sie könnte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer, natürlicher Krebstherapien leisten, doch noch steht die Forschung am Anfang.
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