Von: mk
Rom/Mailand – Zwei Tage, nachdem einem 60-Jährigen ein neues Herz eingepflanzt wurde, ist dieser gestorben. Nun ermittelt die römische Staatsanwaltschaft. Der Grund: Es besteht der Verdacht, dass das Herz eines Infarkt-Patienten transplantiert wurde.
Berichtet über den aufsehenerregenden Fall haben die Tageszeitungen „Il Messagero“ und „La Repubblica“. Die Ärzte des Krankenhauses „San Camillo“ weisen jedoch sämtliche Vorwürfe zurück.
Wie Francesco Musumeci, der Direktor der Herzchirurgie an der Klinik laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa erklärt, handle es sich bei dem Spender um einen 46-Jährigen, der im Schwimmbad aufgrund eines Hirnleidens gestorben sei.
„Die Analysen haben gezeigt, dass es sich um ein perfektes Herz handelt“, betonte Musumeci. Der Spender habe auch keine kardiologischen Medikamente zu sich genommen. Sämtliche Standards seien eingehalten worden – sowohl im Krankenhaus San Raffaele in Mailand, von woher das Herz stammt, als auch im Krankenhaus San Camillo, erklärte Musumeci.
Auch der Direktor des nationalen Transplantationszentrums, Alessandro Nanni Costa, bestätigte, dass das Herz tauglich für eine Transplantation gewesen sei. Laut den Kontrollen sei die Funktion des Herzens normal gewesen und die Operation habe innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraums stattgefunden.
Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin hat unterdessen auf die Vorwürfe reagiert. Sollten sich diese bestätigen, sei dies inakzeptabel – zumal die Vorgangsweise bei Transplantationen in Italien weltweit zu den besten zähle.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Die Unterlagen wurden nach Mailand geschickt, da es laut Anklage dort zum Ärztefehler gekommen sei.