Von: ka
Rosignano Marittimo – Ein schrecklicher Unfall, der sich am frühen Sonntagnachmittag an der Autobahnmautstelle von Rosignano Marittimo in der Toskana ereignete und drei Tote und sechs Verletzte forderte, erschüttert die italienische Öffentlichkeit. Nachdem der 61-jährige Robert F. aus Augsburg die Herrschaft über seinen Honda verloren hatte, fuhr sein Fahrzeug ungebremst in die Mautstelle. Dabei wurden zwei Fahrzeuge, ein Fiat 500 und ein Hyundai Tucson, sowie das Mauthäuschen völlig zerstört.
Neben Robert F. und seiner 68-jährigen Frau kam beim Unfall auch der 21-jährige Marco Acciai aus Florenz ums Leben. Die genaue Unfallursache ist noch unbekannt, aber es wird davon ausgegangen, dass der 61-jährige Lenker des Honda plötzlich von Übelkeit befallen worden war. Großes Glück hatte eine Urlauberfamilie aus Österreich, deren Wagen „nur“ gestreift wurde. „Unsere Tochter blieb dank der Koffer unverletzt, aber hinter uns war die Hölle“, so der Vater.
Tragico schianto al casello, tre morti in auto in Toscana
Tragico schianto al casello, tre morti in auto in ToscanaIn Toscana tre persone sono morte in un incidente stradale sulla A12 a Rosignano in provincia di Livorno. Un'auto è piombata a tutta velocità sulle altre in coda al casello. Pier Damiani D'Agata per il tg3 delle 19 del 2 giugno 2024
Posted by Tg3 on Sunday, June 2, 2024
Als die Feuerwehr und das Notarztteam am Unfallort eintrafen, bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Ein Teil der Autobahnmautstelle sowie drei Autos waren fast bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Ein deutsches Urlauberpaar aus Augsburg, der 61-jährige Robert F. und seine 68-jährige Frau, die im Fahrzeug waren, das den Unfall verursacht hatte, sowie für den 21-jährigen Marco Acciai aus Florenz, der als Beifahrer im Fiat 500 saß, kam jede Hilfe zu spät. Den Rettungskräften blieb nur die traurige Aufgabe, die drei Leichen aus den Unfallfahrzeugen zu bergen.
Sechs Personen hingegen erlitten Verletzungen verschiedenen Grades. Neben der 29-Jährigen, die am Steuer des Fiat 500 saß, wurden eine 63-jährige Frau, zwei Brüderchen im Alter von drei und sechs Jahren und ihre 35-jährige Mutter nach der Erstversorgung ins Krankenhaus von Livorno gebracht. Die Kleinkinder, ihre Mutter sowie die 63-Jährige trugen vom Unfall zum Glück nur leichte Verletzungen davon. Der Mautbeamte, ein 44-jähriger Mann aus Cecina, der seit dem Moment, als er den Honda direkt auf sich zukommen sah, unter Schock stand, musste ebenfalls medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Großes Glück hatte hingegen eine österreichische Urlauberfamilie, deren Auto nur am Rande in den Unfall verwickelt war. Wie der Vater dem toskanischen Tagblatt Il Tirreno berichtet, war es nur dem im Auto verstauten Gepäck der Kleinfamilie zu verdanken, dass seine kleine Tochter nicht verletzt wurde.
„Es ist ein Wunder. Obwohl die Heckscheibe zerborsten ist, hat meine Tochter keinen Kratzer. Ich wollte nach dem Bezahlen der Maut gerade wieder losfahren, als ich plötzlich Unfalllärm hörte und spürte, dass jemand auf uns aufgefahren war. Zum Glück war der Kofferraum bis zum Autodach mit unserem Urlaubsgepäck gefüllt, sodass die Glasscherben nur auf die Koffer fielen. Meine Tochter, die auf dem Rücksitz saß, war gerettet. Ohne lange nachzudenken, gab ich Gas. Wir entkamen dem Desaster, aber hinter uns war die Hölle“, so der Vater gegenüber dem Il Tirreno.
Derzeit versuchen die Ermittler, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Wie die Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, fuhr gegen 13.10 Uhr der schwarze Honda des deutschen Urlauberpaars mit hoher Geschwindigkeit ungebremst auf die Fahrzeuge auf, die vor der Schranke der Autobahnmautstelle in der Schlange standen. Im Video ist zu sehen, wie das Fahrzeug zuerst eine Leitplanke streifte und dann auf die Mautstelle zuraste.
In der Folge kam es zu einem fürchterlichen Dominoeffekt, in dessen Verlauf auch die Mautstation vollkommen zerstört wurde. Theoretisch möglich ist auch ein technisches Versagen des Fahrzeugs, aber die Beamten der Verkehrspolizei gehen davon aus, dass der 61-jährige Lenker des Honda von Übelkeit befallen worden war oder einen Herzinfarkt erlitten hatte. Diese Frage dürfte die Autopsie der Leiche des Unfalllenkers klären.
Besonders in Florenz, der Heimatstadt des 21-jährigen Marco Acciai, sind Trauer und Bestürzung groß. Einer seiner früheren Mitschüler des Lyzeums, in dem Marco bis noch vor zwei Jahren die Klassenbank gedrückt hatte, widmete dem jungen Mann einen bewegenden Nachruf. In Augsburg hingegen wird um das tote Urlauberpaar aus Deutschland getrauert.
Caro Marco,Ti scrivo con il cuore pieno di dolore, ancora incredulo di dover affrontare la realtà che tu non ci sia…
Posted by Davide Ronga on Monday, June 3, 2024