Von: ka
Viterbo – Das römische Kassationsgerichtshof fällte eine vielleicht richtungsweisende Entscheidung. Die Richter des Höchstgerichts verfügten, dass der 30-jährige Andrea Landolfi bis zum Beginn seines Prozesses in eine Haftanstalt überführt werden muss. Der 30-Jährige wird beschuldigt, am vergangenen 4. Februar seine 25-jährige Verlobte Maria Sestina Arcuri von der Stiege des Hauses seiner Großmutter gestoßen zu haben. Als mitentscheidend erwies sich die Zeugenaussage seines fünfjährigen Sohnes, der die Gewalttat gesehen hatte.
Va in carcere Andrea Landolfi accusato dell'omicidio di Maria Sestina Arcuri: Cassazione respinge ricorso della difesa – https://t.co/mq5ctD7SiW pic.twitter.com/IgsdWBdlGv
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Für den 30-jährigen Angestellten des Gesundheitsdienstes und ehemaligen Boxer Andrea Landolfi, gegen den wegen vorsätzlichen Mordes ermittelt wird, öffnen sich – so das Urteil des römischen Kassationsgerichtshofs – die Gefängnistüren. Die von Paolo Auriemma geleiteten Ermittler der Staatsanwaltschaft von Viterbo sehen es als erwiesen an, dass Andrea Landolfi schuld am gewaltsamen Tod seiner Verlobten, der 25-jährigen, aus Kalabrien stammenden Maria Sestina Arcuri, ist.
Laut den Ermittlern hatte der 30-Jährige nach einem heftigen Streit seine 25-jährige Verlobte von der Stiege des Hauses seiner Großmutter gestoßen. Einer ersten Rekonstruktion des Tathergangs zufolge war Maria Sestina Arcuri in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar dieses Jahres mit Gewalt vom Boden gehoben und über das Geländer der Stiege in die Tiefe gestoßen worden. Einen Tag nach der Tat war die 25-Jährige ihren schweren Kopfverletzungen erlegen. Andrea Landolfi hingegen gab später an, dass sich die beiden auf der Stiege geküsst hätten, dabei das Gleichgewicht verloren hätten und in der Folge die Stiege heruntergefallen wären.
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Aber bereits die Ergebnisse der Autopsie der Leiche der 25-Jährigen sprachen eine ganz andere Sprache. Für die Gutachter der Staatsanwaltschaft hätte der Sturz über einige Stufen der Stiege niemals eine derart tödliche Kopfverletzung verursacht. „Alle Verletzungen sind mit einem Sturz aus größerer Höhe vereinbar“, so die Gutachter in ihrem Bericht. Eine Rekonstruktion der möglichen Abfolge der Auseinandersetzung in der Tatnacht gelangte zu dem gleichen Schluss. Als mitentscheidend erwies sich die Aussage des fünfjährigen Sohnes von Andrea Landolfi. Der Fünfjährige erzählte den Ermittlern, dass er die Tat gesehen hatte. Unter Beisein der Ermittler und Psychologen ahmte der Bub mithilfe eines Stofftiers der Comicfigur „Topo Gigio“ die Gewalttat nach.
Die Aussage eines Zeugen, der zu Protokoll gab, dass sich das Paar am Abend in einem Lokal gestritten hatte, und dass Maria Sestina Arcuri in der Folge ihm gegenüber ihren Wunsch geäußert hatte, die Nacht in einem Hotel zu verbringen, rundete das Bild ab. Zuletzt war die 25-Jährige doch noch mit dem als gewalttätig geltenden Andrea Landolfi nach Hause gegangen – eine tödliche Entscheidung.
"Salutala per l'ultima volta": Secondo un testimone, Maria Sestina Arcuri la sera della sua morte cercava un albergo perché voleva lasciare il fidanzato #chilhavisto pic.twitter.com/bYMqVbO6MX
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Anhand dieser langen Reihe von Verdachtsmomenten und nicht zuletzt aufgrund der Gefährlichkeit von Andrea Landolfi, nahmen die Richter des römischen Höchstgerichts den Rekurs von Staatsanwalt Franco Pacifici an und verfügten in einem vielleicht wegweisenden Urteil, dass der 30-Jährige bis zum Beginn des Mordprozesses in eine Haftanstalt überführt werden muss.
Rechtsanwalt Vincenzo Luccisano, der die Familie der Verstorbenen vertritt, sprach von einem „Akt der Gerechtigkeit“. „Die Verfügung des Haftprüfungsgerichts ließ keinen Zweifel über die Gefährlichkeit von Andrea Landolfi aufkommen. Daher konnte nur die schärfste Maßnahme angewandt werden“, so Vincenzo Luccisano.
L’avvocato del fidanzato di Maria Sestina Arcuri: “Andrea è distrutto, morta la ragazza che amava” – https://t.co/cGSSxeqXPT pic.twitter.com/uUI5eOlKfx
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Der mutmaßliche Mord an Maria Sestina Arcuri bewegt seit Monaten die italienische Öffentlichkeit. Viele Leser und Kommentatoren zeigen sich über die Entscheidung des Kassationsgerichts erfreut und meinen, dass dank diesem, ihrer Ansicht nach wegweisenden Urteil gegen die Täter schärfer vorgegangen werden kann, was in Zukunft dazu beitragen könnte, Femizide zu verhindern.