Um Verona zu schützen

Hochwasser-Alarm: Etsch-Gardasee-Tunnel geöffnet

Dienstag, 31. Oktober 2023 | 15:54 Uhr
Update

Von: luk

Trient/Gardasee – Auch südlich von Südtirol sorgen die starken Niederschlagsereignisse der vergangenen Stunden und die angeschwollenen Flusspegel für erhebliche Probleme. Laut Nachrichtenagentur Ansa wurde daher von der Provinz Trient in Abstimmung mit der Region Veneto beschlossen, den Etsch-Gardasee-Tunnel zu öffnen.

Damit fließt ein Teil der Etsch nun in den Gardasee. Durch diese Vorsichtsmaßnahme konnte die Lage weiter flussabwärts entschärft werden. Besonders in Verona wurde ein Übertreten der Etsch befürchtet.

Der Flusspegel wird sowohl in Südtirol als auch im Trentino konstant beobachtet. Der Leiter des Zivilschutzes der Provinz Trient, Raffaele De Col stellt fest, dass der Pegel derzeit einen Meter unterhalb des Hochwasserstandes von Vaia liegt.

Im Trentino waren rund 30 Ortschaften – vor allem im südlichen Teil – von der Schlechtwetterfront bedroht. Teilweise waren die Regenfälle seit Montag besonders ergiebig mit Spitzenwerten von über 150 Millilitern. Der Höchstwert wurde am Doss del Sabion mit 200 Millimetern erreicht.

Vor allem das angekündigte zweite Mittelmeertief von ähnlichem Ausmaß sei laut De Col Grund zur Besorgnis. Die Experten würden aber zuversichtlich sein, dass die Schneefallgrenze absinkt. So würde nicht auf einen Schlag zu viel Wasser zusammenfließen.

De Col weiter: “Dank der Hochwasserschutzanlagen, Infrastrukturen und der Prävention war es möglich, dieses Mittelmeertief mit geringfügigen Schäden zu überstehen.”

Der Etsch-Gardasee-Tunnel führt von Mori rund zehn Kilometer unterirdisch bis südlich von Torbole, wo er in den Gardasee mündet. Der Bau des Entlastungsstollens “Galleria Adige-Garda” zwischen Mori und Torbole wurde bereits 1939 begonnen. Der Tunnel wurde aber erst 1959 fertiggestellt.