Intubierter Ex-Impfgegner rät zur Impfung – VIDEO

„Ich bereue, dass ich mich nicht geimpft habe“

Freitag, 03. Dezember 2021 | 08:00 Uhr

Von: ka

Triest – Ein Triester Hafenarbeiter, der im Oktober an den Protestkundgebungen und den Streiks gegen die Einführung des Grünen Passes für die gesamte Arbeitswelt teilgenommen hatte, erkrankte schwer an Covid-19. Der schwere Verlauf der Krankheit zwang die Ärzte dazu, den Hafenarbeiter zu intubieren und auf die Intensivstation zu verlegen. „Ich bin an Covid erkrankt und bereue es, dass ich mich nicht geimpft habe. Ich habe mich geirrt, erst jetzt wird es mir bewusst“, so der 52-Jährige aus Triest gegenüber den Journalisten der Sendung „Non è l’Arena“ von „La 7“.

ANSA/ PAOLO GIOVANNINI

„Ich bin intubiert. Mich zu retten, ist ein hartes Stück Arbeit gewesen. Sie haben mir gesagt, dass meine Lunge zerstört ist“, so das traurige Fazit des 52-jährigen ehemaligen Hafenarbeiters, der sich Christian nennt. „Ich habe einen Kranken kommen sehen. Während sie versucht haben, ihn zu intubieren, hat er gesagt, dass das Virus nicht existiere und er in Ruhe gelassen werden wolle. Er ist kurz darauf gestorben“, erzählt der 52-Jährige ein schreckliches Erlebnis im Krankenhaus.

ANSA/BENEDETTA MORO – archiv

„Am Anfang habe ich es auch nicht geglaubt, aber jetzt habe ich meine Meinung geändert. Dieses Virus ist nicht zu unterschätzen. Ich bedauere, dass ich mich nicht geimpft habe. Wenn ich es nur könnte, würde ich alles anders machen“, so der ehemalige Hafenarbeiter in der Sendung „Non è l’Arena“. Christian wird es zwar schaffen, die Krankheit zu überleben, aber von ihr bleibende Lungenschäden davontragen.

#nonelarena "Sono un portuale, mi pento di non essermi vaccinato". Covid, ecco cosa succede negli ospedali di Trieste. Il servizio di Carlo Marsilli.https://t.co/33UNbxiElF

Posted by Non è l'Arena on Wednesday, December 1, 2021

VIDEO

Wie das Beispiel von Lorenzo Damiano – eines bekannten ehemaligen Impfgegners aus Venetien – zeigt, weht den reuigen Impfgegnern, die öffentlich ihr Bedauern bekunden, ein kalter Wind entgegen. Für seine ehemaligen Mitstreiter zum Verräter geworden, ergießt sich über ihn ein wahrer Shitstorm. „Um die Dinge so zu verstehen, wie sie sind, muss man manchmal eine enge Tür passieren. Ich habe alles Mögliche durchgemacht. Impft euch alle, ich werde mich impfen lassen“, meint Lorenzo Damiano.

Der 56-Jährige, der sich bei einer Wallfahrt nach Medjugorje mit dem Coronavirus angesteckt hatte, lag für mehrere Tage auf der Intensivstation. Die Kehrtwende des Mannes, der auf der Liste mit dem bezeichnenden Namen „Norimberga 2“ für das Bürgermeisteramt der Stadt Conegliano Veneto kandidiert hatte, kam bei den Impfgegnern, deren Ansichten über den Grünen Pass und über die Impfung er bis vor nicht allzu langer Zeit noch geteilt hatte, wenig gut an. „Du bist ein Deserteur. Wir führen gegen die Regierung Krieg und dieser Verräter hat sich ihrem Willen gebeugt“, heißt es in einem der Impfgegner-Chats auf Telegram. Bei dieser handelt es sich nur um eine der „unschönen Botschaften“ für Lorenzo Damiano, der nun zu denjenigen gehört, die nach einer schweren Covid-19-Erkrankung von ihrer früheren Meinung zur Impfung gegen das Coronavirus abrückten.

LEADER NO VAX VENETO PRENDE IL COVID E SI PENTE: "IL VACCINO SALVA LA VITA"

LEADER NO VAX VENETO PRENDE IL COVID E SI PENTE: "IL VACCINO SALVA LA VITA"Fino a qualche tempo fa Lorenzo Damiano, leader di un movimento cristiano integralista e candidato sindaco a Conegliano, era un no vax convinto. Ora, dopo aver contratto il covid a Medjugorje ed essere passato per la terapia sub intensiva, dice: "Vaccinatevi, è meglio".L'inviato Jacopo Cecconi per il Tg3 delle 19 del primo dicembre 2021

Posted by Tg3 on Wednesday, December 1, 2021

Wie viele Beobachter anmerken, ist es erstaunlich, dass ausgerechnet jene, die in den Chats und während Protestkundgebungen leichtfertig die Worte „Diktatur“ in den Mund nehmen und auf ihre Menschen- und Bürgerrechte verweisen, gegen Mitstreiter, die aus ihren eigenen Reihen ausscheren, so gehässig werden.

APA/APA/dpa/Matthias Balk

Neben einer Mehrheit von ängstlichen und zögernden Menschen, die sich für die Impfung gewinnen lassen, existiert allerdings auch ein harter Kern von Unbelehrbaren, die nicht einmal auf dem Krankenbett der Intensivstation und im Angesicht des Todes zur Impfung überzeugt werden können. Auch viele Teilnehmer in Impfgegner-Chats erklären, dass sie sich aus ideologischen Gründen niemals impfen lassen würden.