Von: ka
Marsa Alam – Zwei Tage nach dem tödlichen Haiangriff, der dem 48-jährigen Gianluca Di Gioia das Leben kostete, schildert die Tochter von Giuseppe Fappani, der verzweifelt versuchte, Gianluca Di Gioia zu retten, jene dramatischen Momente, die sich am Sonntag im Meer vor Marsa Alam abspielten.
Giuseppe Fappani, der Gianluca Di Gioia und seine Frau in der Ferienanlage in Marsa Alam kennengelernt hatte, war gerade dabei, einen seiner geliebten Schnorchelausflüge zu unternehmen, als er plötzlich laute Hilfeschreie auf Italienisch hörte.
„Als mein Vater die Schreie hörte, zögerte er nicht, einzugreifen. Er befand sich unweit von ihm entfernt und schwamm er sofort zu ihm hinüber. Da er zunächst keinen Hai sah, dachte er, dass Gianluca von Übelkeit befallen worden wäre und Schwierigkeiten hätte, zum Strand zurückzukehren. Er wusste nicht, dass Gianluca stattdessen von einem Hai angegriffen wurde. Erst als er spürte, dass der Hai auch ihn in die Beine biss, erkannte er, dass Gianluca einem tödlichen Haiangriff ausgesetzt war. Obwohl er in panischer Angst mit all seinen Kräften verzweifelt versuchte, ihn loszuwerden, ließ der Hai ihn nicht los“, schildert die Tochter des 69-Jährigen aus Cremona dem Corriere della Sera.
I turisti italiani attaccati dallo squalo tigre nel Mar Rosso. Ecco il video del salvataggio di Giuseppe Fappani che si era tuffato per soccorrere Gianluca di Gioia. #Tg1 Annapaola Ricci
Posted by Tg1 on Tuesday, December 31, 2024
Die Familie von Giuseppe Fappani versichert, dass der 69-Jährige in sicheren Gewässern schwamm. Von den Hilferufen der beiden italienischen Touristen aufgeschreckt, fuhr eine Gruppe von Ägyptern mit einem Schlauchboot vom Ufer los, um die beiden Italiener zu retten. Diesen Männern ist es zu verdanken, dass Fappani noch am Leben ist. „Wahrscheinlich verdankt er sein Leben einigen Ägyptern, die sich ihm mit einem Schlauchboot näherten und es schafften, den Hai zu vertreiben. Sie zogen ihn dann an Bord und brachten ihn zum Strand zurück“, so Giuseppe Fappanis Tochter.
Am Silvestertag wurde ein Video veröffentlicht, das die dramatische Rettung des Italieners durch die ägyptische Besatzung des Schlauchboots zeigt.
Während für Gianluca Di Gioia jede Hilfe zu spät kam, hatte Giuseppe Fappani unglaubliches Glück. Der 69-jährige Zahntechniker aus Cremona, der wie Gianluca Di Gioia seinen Weihnachtsurlaub in Marsa Alam verbringen wollte, trug vom Haiangriff lediglich einige oberflächliche Verletzungen davon. Nach zwei Behandlungstagen konnte er das Krankenhaus von Port Ghalib bereits am Silvestertag wieder verlassen.
Nach Angaben des ägyptischen Umweltministeriums griff das Meeresraubtier, bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Tigerhai handelte, Gianluca Di Gioia „in tiefem Wasser außerhalb des Badebereichs“ in einem Meeresabschnitt nördlich von Marsa Alam an. Der in Rom geborene Gianluca Di Gioia, der in Frankreich lebte und in verantwortlicher Position bei der Europäischen Kommission tätig war, hinterlässt seine französische Ehefrau.
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