Von: ka
Caivano – Weil ihre Familie nicht ihre Beziehung zu einem Transgender akzeptieren wollte, wurde die 20-jährige Maria Paola Gaglione, die zusammen mit ihrem Freund auf einem Kleinmotorrad unterwegs war, von ihrem eigenen Bruder Michele Antonio verfolgt und gerammt. Beim folgenden Sturz verlor Maria Paola Gaglione ihr Leben. Ihr Freund Ciro wurde mit schwersten Verletzungen in das Krankenhaus von Acerra eingeliefert.
„Ich wollte ihr nur eine Lektion erteilen, nicht sie umbringen. Aber sie ist infiziert worden“, sagte Michele Antonio Gaglione zu den Carabinieri, die ihn in eine Haftanstalt überstellten. Ciro hingegen wurde von den Rettungskräften erstversorgt und mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus von Acerra eingeliefert. Schlimmer als seine Verletzungen wiegt aber für Ciro der Verlust seiner geliebten Maria Paola. Er bittet darum, sie wenigstens noch einmal sehen zu dürfen.
Auch die Familie Gaglione ist zerstört. Über den Pfarrer von Caivano ließ sie mitteilen, dass „Michele das Haus verlassen hätte, um seine Schwester zur Rückkehr zu bewegen“. „Michele hätte seine Schwester nicht gerammt. Ihr Tod sei ein tragischer Unfall gewesen“, so die Familie des Opfers.
Die Mutter von Ciro hingegen erinnerte daran, dass „die Kinder so zu akzeptieren seien, wie sie sind“. Sie fordert „Gerechtigkeit für Maria Paola. Wer den Fehler gemacht habe, müsse dafür bezahlen, so die Mutter von Ciro.
Auch Verbände, die Transgender in der Öffentlichkeit vertreten, äußerten sich zum schrecklichen Verbrechen von Caivano. „Man kann nicht das Glück zweier Menschen zerstören, indem man einer Liebenden das Leben nimmt. Sollten die Tatsachen den Zorn und den Schmerz dieser Mutter bestätigen, kann man diese nicht mehr in einen Mantel des Schweigens hüllen. Zu oft werden Lebensgefährten von Transgender Opfer von Transphobie sowie von Beleidigungen und Demütigungen“, so der Präsident von Antinoo Arci Gay Napoli, Daniela Lourdes Falanga.