Über ein Dutzend Verdächtige verhaftet – VIDEO

Illegale Einwanderung: Carabinieri und rumänische Polizei zerschlagen Schleuserbande

Donnerstag, 25. April 2024 | 08:04 Uhr

Von: ka

Udine/Brașov(RO) – In Zusammenarbeit mit ihren rumänischen Kollegen aus Brașov gelang es den Carabinieri der Sondereinheit Ros, eine internationale Schleuserbande zu zerschlagen. Nachdem sie gemeinsam mit der rumänischen Polizei monatelang ermittelt hatten, schlugen die rumänischen und italienischen Beamten zu und nahmen mehr als ein Dutzend Personen fest.

Wie die Ordnungskräfte der beiden Länder feststellen mussten, verstand es die kriminelle Bande, europäische Einwanderungs- und Arbeitsbestimmungen trickreich für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Die illegalen Einwanderer wurden zunächst mit Arbeitsvisa nach Rumänien eingeschleust, um in Unternehmen, die mit der Organisation in Verbindung stehen, zum Schein angestellt zu werden. Anschließend wurden sie von Mitgliedern der Organisation, die sich in diesen Zielländern legal aufhielten, mittels Lastwagen nach Österreich und Italien geschleust.

Die von der zuständigen Staatsanwaltschaft von Udine eingeleitete Operation „Déjà-vu“ der Carabinieri der Sondereinheit Ros kam ins Rollen, nachdem im Gemeindegebiet von Cividale del Friuli an der italienisch-slowenischen Grenze 45 Migranten aufgespürt worden waren. Im Laufe der von den Carabinieri eingeleiteten Fahndung nach den illegalen Einwanderern nahmen die Beamten zwei Ägypter, A.W. und G.M., und einen pakistanischen Staatsangehörigen, M.R., der sich regelmäßig in Italien aufhielt, wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung in Gewahrsam.

Carabinieri Ros

Die Carabinieri erkannten schnell, dass sie es nicht mit einer kleinen lokalen Bande zu tun hatten, sondern auf die illegalen Machenschaften einer internationalen Verbrecherorganisation gestoßen waren. Eingehende Untersuchungen ergaben nicht nur, dass die Beförderung der illegalen Migranten gegen Zahlung erheblicher, über internationale Geldtransfersysteme abgewickelter Geldbeträge erfolgte, sondern auch, dass einer der drei Festgenommenen mit einer großen, auf die Schleusung illegaler Einwanderer spezialisierten Organisation mit Sitz in Rumänien in Verbindung stand.

Nach diesen ersten Ermittlungsergebnissen setzten sich die zuständigen italienischen Behörden über die europäischen Agenturen Europol und Eurojust mit ihren rumänischen Kollegen in Verbindung. In der Folge stimmten die Carabinieri der Sondereinheit Ros und die rumänische Polizei ihre Ermittlungen untereinander ab.

Dank der fruchtbringenden Zusammenarbeit zwischen den beiden Polizeibehörden konnte die Organisationsstruktur einer grenzüberschreitenden kriminellen Vereinigung, die sich dem Menschenhandel und der illegalen Einwanderung verschrieben hatte, aufgedeckt und zerschlagen werden. Neben drei in Rumänien lebenden Pakistanern, die als „Kopf“ der Verbrecherbande gelten, gelang es den Carabinieri und der rumänischen Polizei, 15 weitere pakistanische und rumänische Staatsangehörige als Mitglieder und Helfer der Organisation zu identifizieren.

Wie die Ordnungskräfte der beiden Länder feststellen mussten, verstand es die kriminelle Bande, europäische Einwanderungs- und Arbeitsbestimmungen trickreich für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Die illegalen Einwanderer wurden zunächst mit Arbeitsvisa nach Rumänien eingeschleust, wo sie in Unternehmen, die der Organisation zuzuordnen waren, zum Schein angestellt wurden. In Zusammenarbeit mit anderen pakistanischen und rumänischen „Geschäftspartnern“, die sich legal in Italien, Österreich und Rumänien aufhielten, wurden sie wenig später an Bord von Lastwagen versteckt und nach Italien und Österreich gebracht. Die geflossenen Geldbeträge verdeutlichen, dass es sich dabei um ein sehr lukratives Geschäftsmodell handelte.

Carabinieri Ros

Nachdem sie ausreichend belastendes Material gesammelt hatten, zogen die Carabinieri der Sondereinheit Ros und die Beamten der auf den Kampf gegen die organisierte Kriminalität spezialisierten Polizeieinheit aus Brașov aus und nahmen mehr als ein Dutzend Personen fest. Die Carabinieri führten in den Provinzen Udine, Brescia und Vicenza bei sechs Verdächtigen Hausdurchsuchungen durch. Im Rahmen derselben Polizeiaktion wurden in Rumänien zehn Personen festgenommen. Auch die Wohnungen zweier Verdächtiger mit Wohnsitz in Österreich wurden von Polizeibeamten durchsucht.

Der Ausgang der internationalen Polizeiaktion gilt als überaus erfolgreich. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass die illegale Einwanderung nach Italien größtenteils über osteuropäische Länder erfolgt.