Impfquote von 93 Prozent der entscheidende Schwellenwert? – VIDEO

Impfpflicht für Schulpersonal liegt auf dem Tisch

Dienstag, 03. August 2021 | 07:00 Uhr

Von: ka

Rom – Die Regierung in Rom hält sich weiterhin die Option offen, für das Schulpersonal eine Impfpflicht einzuführen. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Regierung aber noch etwas abwarten will. Vor einer endgültigen Entscheidung sollen die für den 20. August erwarteten letzten – die Impfquoten des Schulpersonals betreffenden – Zahlen aus den einzelnen Regionen abgewartet werden.

Laut durchgesickerten Informationen sollen die Regierung und die Experten, die sie beraten, für einen sicheren Schulstart für das Schulpersonal eine Impfquote von mindestens 93 Prozent erforderlich halten. Wird diese Impfquote in nur einer Region oder Autonomen Provinz nicht erreicht, könnte der Ministerrat ähnlich wie für das Personal des Gesundheitswesens auch für das Schulpersonal die Impfung gegen das Coronavirus zur Voraussetzung für die Ausübung des Berufs machen.

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Da bis zum Schulstart nur mehr ein Monat fehlt und die Regierung trotz der leicht ansteigenden Corona-Zahlen fest entschlossen ist, für alle Schulstufen von Beginn an den Präsenzunterricht zu gewährleisten, wird in Rom fieberhaft nach Lösungen gesucht. Mit Blick auf die für diesen Donnerstag angesetzte Ministerratssitzung wird sich zunächst eine Expertenkommission mit der Schulfrage beschäftigen.

„Es wäre paradox, auf den Fernunterricht zurückgreifen zu müssen, weil ein Lehrer, der die Impfung verweigert hatte, infiziert worden ist“, so die Ministerin für regionale Angelegenheiten, Mariastella Gelmini, die zu den Befürwortern einer Impfpflicht gehört. In der Frage der Impfpflicht für das Schulpersonal sind sich die Parteien, die die Regierung Draghi stützen, aber noch uneins.

ANSA / CIRO FUSCO

Wie die Onlinezeitung Huffpost berichtet, zeichnet sich aber ein Kompromiss ab. Es mehren sich die Hinweise darauf, dass die Regierung noch etwas Zeit gewinnen und vor einer endgültigen Entscheidung die für den 20. August erwarteten letzten Zahlen aus den einzelnen Regionen abwarten will. In der Tat sind laut einem vom außerordentlichen Kommissar für die Koordinierung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Notlage, General Francesco Paolo Figliuolo, stammenden Schreiben alle Regionen und Autonomen Provinzen dazu verpflichtet, bis zum 20. August alle Lehrkräfte, die kein Impfangebot annehmen wollen, den zuständigen Behörden zu melden. Laut durchgesickerten Informationen sollen die Regierung und die Experten, die sie beraten, für einen sicheren Schulstart für das Schulpersonal eine Impfquote von mindestens 93 Prozent erforderlich halten. Dieser Prozentsatz sollte die Schwelle sein, ab der eine bestimmte Berufsgruppe als „immun“ gilt.

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Indiskretionen zufolge wird daran gedacht, diesen Schwellenwert zum entscheidenden Kriterium zu machen. Wird diese Impfquote in nur einer Region oder Provinz nicht erreicht, könnte der Ministerrat ähnlich wie für das Personal des Gesundheitswesens auch für das Schulpersonal die Impfung gegen das Coronavirus auf gesamtstaatlicher Ebene zur Voraussetzung für die Ausübung des Berufs machen. Da eine nur in einzelnen Regionen oder Autonomen Provinzen geltende Impfpflicht aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht durchführbar ist, würde im Falle ihrer Einführung die Impfpflicht auch in jenen Regionen gelten, die diese Impfquote erreicht haben.

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Besonders jene Regionen und Autonomen Provinzen, die bezüglich der Impfkampagne für die Lehrkräfte einen besonders großen Rückstand aufweisen, geraten nun unter Zugzwang. In Südtirol liegt die 93-Prozent-Marke noch in weiter Ferne. Mit rund 40 Prozent des Lehrpersonals, das bisher noch kein Impfangebot angenommen hat, nimmt Südtirol hinter Sizilien letzten Zahlen zufolge den Rang des Schlusslichts ein. Während in Südtirol erst 60 Prozent des Schulpersonals die erste Impfdosis erhalten und 53 Prozent den Impfzyklus abgeschlossen haben, liegen die gesamtstaatlichen Prozentsätze jeweils bei 82 und 78 Prozent.

Bleibt es bei der „Impfskepsis“ der heimischen Lehrkräfte und wird in Rom wirklich die 93-Prozent-Marke als Schwellenwert angesetzt, scheint aus heutiger Sicht die Einführung der Impfpflicht für das Schulpersonal als unausweichlich.