Rüstungsriesen bringen sich in Stellung

Italien bestellt Panzer in Milliardenhöhe

Donnerstag, 04. Juli 2024 | 07:00 Uhr

Von: mk

Rom – Italien plant neue Panzer im Wert von 20 Milliarden Euro zu bestellen. Die Rüstungskonzerne Rheinmetall und Leonardo arbeiten daran, sich den Auftrag zu sichern, schreibt n-tv unter Berufung auf mehrere Berichte.

Um den Zuschlag zu erhalten, will der führende deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall ein Joint Venture mit dem italienischen Rüstungsriesen Leonardo eingehen. Beide Unternehmen, die in Europa zu den Marktführern zählen, haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Die Rüstungsbranche boomt aufgrund des Krieges in der Ukraine und anderer Konflikte weltweit. Das Joint Venture soll zu gleichen Teilen von Rheinmetall und Leonardo gehalten werden. Es ist geplant, sowohl einen Kampfpanzer als auch einen Schützenpanzer zu entwickeln. Während der Schützenpanzer voraussichtlich eine Variante des Rheinmetall Lynx sein wird, basiert der Kampfpanzer vermutlich auf dem Panther – ein Stahlkoloss der neuesten Generation, wie Rheinmetall erklärt. Das Modell hat jedoch noch keine Serienreife erreicht. Der Auftrag aus Italien soll über mehr als zehn Jahre laufen.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger erklärte, dass man gemeinsam neue Standards setzen und eine neue Generation hochmoderner Kampffahrzeuge in und für Europa einführen wolle. Der Fokus liege auf dem italienischen Markt sowie anderen Partnerstaaten mit Modernisierungsbedarf im Bereich von Kampfsystemen.

Ursprünglich war eine Zusammenarbeit zwischen Leonardo und dem deutschen Teil des europäischen Rüstungskonzerns KNDS geplant. Diese Vereinbarung mit dem Leopard-Hersteller scheiterte jedoch. Nun übernimmt Rheinmetall diese Rolle.

Leonardo-Chef Roberto Cingaloni betonte, dass diese Vereinbarung einen grundlegenden Beitrag zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Verteidigungsraums darstelle. Wie das “Handelsblatt” berichtet, soll es um mehr als 550 Panzer gehen, darunter über 200 Panther und mindestens 350 Lynx.

Rheinmetall ist in Italien bereits mit drei Tochtergesellschaften und etwa 1400 Mitarbeitern an fünf Standorten vertreten. Die Umsetzung der Absichtserklärung für das Joint Venture bedarf noch der Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden.

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs verzeichnet Rheinmetall ein starkes Wachstum. Kürzlich erhielt die Waffenschmiede aus Düsseldorf mit 34.000 Mitarbeitern und einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro im Jahr 2023 von der deutschen Bundeswehr Rahmenverträge über Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro und über Militärlastwagen für bis zu 3,5 Milliarden Euro.

Der Aktienkurs des DAX-Unternehmens hat sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine mehr als versechsfacht und liegt aktuell bei über 500 Euro je Aktie. Der italienische Großauftrag würde das Wachstum weiter befeuern.

Leonardo erzielte zuletzt mit über 50.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 15 Milliarden Euro.

Kommentare

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16 Kommentare auf "Italien bestellt Panzer in Milliardenhöhe"


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NaSellSchunSell
NaSellSchunSell
Superredner
4 h 23 Min

was will man mit Panzern, wenn die moderne Kriegsführung auf Drohnen und Raketen basiert?

LouterStyle
LouterStyle
Superredner
3 h 32 Min

trotzdem sind Panzer nicht umsonst. also wenn ich in den Krieg muss, bekomme ich lieber eine Drohe im Panzer als im Auto ab.

Chrys
Chrys
Universalgelehrter
3 h 24 Min

@ NaSellSchunSell

Wahrscheinlich gibt es Kriegsstrategie Planer die die Nützlichkeit eines Panzers als investitionswürdig einstufen. Sicherlich muss man bei einem Konflikt sämtliche Waffensysteme verfügbar haben.
Als traurig empfinde ich nur, dass man auch in der heutigen Zeit noch immer nicht gelernt hat, dass Kriege zu nichts führen und dass der “Sieger” nur weniger verloren hat als der Unterlegene. Was nicht zusammengehört bleibt auf Dauer nicht zusammen. Nach dem 2. Weltkrieg hatte die Sowjetunion viele Gebiete besetzt und bei der ersten Möglichkeit sind dann alle wieder davon gelaufen. Es braucht Lösungen, die die Bevölkerungen akzeptieren. Andernfalls benötigt man Unterdrückungen.

peterle
peterle
Universalgelehrter
2 h 41 Min

Die Kriegslinie wird immer noch vom einfachen Soldaten gezogen. Ist in der Ukrayne nicht Anders.

6079_Smith_W
1 h 24 Min

Dennoch werden Panzer immer noch eingesetzt und gebraucht. 🤔

“Krieg ist gut für das Geschäft”
(Ferengi Erwerbsregel Nr. 34 aus Star Trek)

sophie
sophie
Kinig
4 h 29 Sek

Für die nächsten 15 Jahre, die Bestellung.
Also, wenn scho, sollte es Putin oder sonst jemand wagen einen Krieg anzufangen, dann ist das halbe Europa nicht mehr gerüstet genug.

sophie
sophie
Kinig
3 h 58 Min

Es ist schon deprimmierend, dass nir mehr von Aufrüstung und Krieg, schweige noch vom Einsatz vom Atomwaffen geredet und gedroht wird.
Da kann man schon mal die Paranoia kriegen….

Hut
Hut
Tratscher
2 h 56 Min

hast wohl immer noch nicht geknackt das man damit ordentliche Geschäfte macht.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
3 h 44 Min

A do schun rollen die Milliarden, mit Krieg und Gewalt konn man viel Geld verdienen….

Hut
Hut
Tratscher
2 h 58 Min

Schulden und nix als Schulden wie kann man dann bestellen?
Logik ist hier ein Fremdword.Es kommen ja auch noch weitere 24 F35 dazu,unglaublich ist die Sache ohnehin.

ghostbiker
ghostbiker
Universalgelehrter
1 h 17 Min

Total Pleite ober Panzer bestelln…für wos???

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 h 6 Min

ghost@ gonz ginau… do gonze Stoot af die extreme voschuldn, obo Ponza um Miliarden bestellen… dass die Welt zugrunde geht, isch sekko kua Wundo…

Blasius
Blasius
Superredner
4 h 26 Min

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

user6
user6
Superredner
1 h 53 Min

schade, dass man nicht einen teil seiner steuern selbst bestimmen darf wofür man ihn hernimmt. dann würde ich für viele unsinnige sachen nicht mein einverständnis geben

Kennschinwehin
Kennschinwehin
Grünschnabel
52 Min 17 Sek

Terf man jo… die 5 promille?

Dagobert
Dagobert
Kinig
2 h 1 Min

Wie sogt man: Wer hat, der kann und wer kann, der hat!
Frogt sich lei, ob Italia do drzue kert? 🤔

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