Schnee, Stürme und Kälte legen Mittel- und Süditalien lahm – VIDEO

Italien fest in der Hand des Winters

Samstag, 07. Januar 2017 | 08:53 Uhr

Von: ka

Rom – Die seit Tagen angekündigte Kältewelle, die mit ihrem Tiefdruckgebiet für reichlich Sturm und Schnee sorgte, hat Mittel- und Süditalien fest im Griff. In Süditalien mussten infolge der schweren See viele Fährverbindungen zu den kleineren Inseln unterbrochen werden, während der starke Schneefall an Land zu vielen Verkehrsbehinderungen und -Unterbrechungen führte. Starke Windböen deckten zudem einige Teile des Dachs der bekannten Basilika vom Heiligen Haus in Loreto in den Marken ab. Mehrere Feuerwehrleute mussten gut angeseilt auf das Dach der Basilika des bekannten Wallfahrtsortes steigen, um die abgelösten Dachteile, die auf eine darunter liegende Straße zu stürzen drohten, notdürftig zu sichern.

Besonders hart traf die Kälte die Erdbebengebiete Mittelitaliens. In dem von den schweren Erschütterungen völlig zerstörten Castelluccio di Norcia fiel ähnlich wie im nicht weit entfernten Amatrice die Temperatur auf Minus 15 Grad. In Castelluccio di Norcia, das praktisch menschenleer ist, aber ständig von den Alpini des 5. Regiments aus Sterzing bewacht wird, fiel bis zu einem halben Meter Schnee, während der starke Wind die beißende Kälte noch verschärfte. Die alles andere als dünne Schneedecke legte sich wie ein Leichentuch auf die zertrümmerten Dörfer und Kleinstädte, und lässt sie – so kommentierte ein Nutzer – noch trostloser erscheinen, als dass sie bereits sind.

 

Auf der anderen Seite freuten sich besonders viele süditalienische Kinder über das für sie ungewöhnliche Weiß. In manchen Gebieten Süditaliens, wie auf den berühmten Trulli in Apulien und den altgriechischen Tempeln bei Agrigento auf Sizilien war seit Menschengedenken kein Schnee mehr gefallen. Die seltenen Schnappschüsse von schneebedeckten Tempeln, Spitzdächern und süditalienischen Landschaften gingen um die Welt und sorgten global für Staunen.

Wie der italienische Zivilschutz mitteilt, werden sowohl die Kältewelle als auch die Schneefälle weiter andauern. Besonders die Regionen an der adriatischen Küste sollen davon betroffen sein.