Von: apa
Die italienische Regierung hat am Mittwoch einen mit zehn Millionen Euro dotierten Plan zur Bekämpfung der Blaukrabbe in der nördlichen Adria vorgestellt. Vorgesehen ist eine Reihe von Maßnahmen, die im Zweijahreszeitraum 2025/26 umgesetzt werden sollen. Beispielsweise gibt es Anreize für die Entwicklung und den Bau neuer Fanggeräte für die Blaukrabbe, berichtete Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida. Zudem sind Entschädigungen für die Fischereibranche geplant.
Von den Maßnahmen sollen vor allem die Gegend des Po-Deltas bei Ferrara sowie die Lagunen und die Küstenabschnitte der oberen Adria profitieren. Der Plan könnte dann auf andere Gebiete ausgedehnt werden, in denen Muscheln gefährdet sind, wie etwa Sardinien, Apulien und die Toskana.
Blaukrabben machen vor kaum einer Beute Halt: Sie ernähren sich von Muscheln, kleineren Krebsen, Fischen und Würmern. Sie lieben besonders die “Vongole veraci”, jene große Venusmuschel-Art, die eine Hauptzutat für die sommerlichen Lieblingsgerichte der Italiener, wie Linguine oder Spaghetti alle Vongole, ist. Fischer in der nördlichen Adria berichten seit zwei Jahren von Schäden in Millionenhöhe.
Import von portugiesischer Venusmuschel
Hilfe soll aus Portugal kommen. Gegen die Plage der Blaukrabbe wollen die Fischer massiv kleine Muscheln aus Portugal importieren. Sie sollen in von Netzen geschützten Gebieten gezüchtet werden, damit die Blaukrabbe fern gehalten wird und die Muschelzüchter der Adria weiter von ihrer Arbeit leben können.
Die portugiesische Venusmuschel, deren wissenschaftlicher Name “Cerastoderma edule” lautet, hat eine kleinere und rundere Schale als die Venusmuschel, die in den Adria-Gewässern lebt. Ihr Fleisch wird wegen des feinen Geschmacks besonders geschätzt. In natürlichen Schwärmen an der Atlantikküste gefischt, könnten sie in der Adria freigesetzt werden, um die dezimierte Muschelfischerei schrittweise wiederzubeleben. Die portugiesischen Venusmuscheln leben in dichten Schwärmen. Diese Eigenschaft macht sie für die blaue Krabbe, die größere und weniger zahlreich vorkommende Beute bevorzugt, nicht besonders attraktiv.
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