Von: Ivd
Das italienische Landwirtschaftsministerium plant den Abschuss einer Million Wildschweine. Die Maßnahme soll dem Schutz des Parmaschinkens dienen, dessen Ausfuhr aufgrund der Afrikanischen Schweinepest bereits vielerorts eingeschränkt ist. Wildschweine tragen noch mehr als Zuchtschweine zur Verbreitung von Krankheiten und Seuchen bei. Ihr Bestand hat sich in den letzten drei Jahrzehnten verfünffacht und sorgt zunehmend für Probleme.
Die Lage für das DOP Produkt ist ernst: Länder wie Kanada, China, Japan und Mexiko haben bereits ein Einfuhrverbot für Parmaschinken erlassen. Der Erreger kann in diesem speziellen Schweinefleisch länger überleben als in anderen Sorten. Die derzeitigen Entwicklungen bereiten den Produzenten in Parma große Sorgen.
Stefano Fanti, Verbandschef der Schinkenproduzenten, geht sogar so weit, den Einsatz des Militärs zu fordern, um das Wildschwein-Problem anzugehen. Die italienische Regierung hat daraufhin einen Plan ins Leben gerufen, der vorsieht, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre 60 bis 80 Prozent der in Italien lebenden Wildschweine abzuschießen.
In Italien leben mittlerweile rund 1,5 Millionen Wildschweine. Die Tiere stellen nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit von Hausschweinen dar, sondern verursachen auch Schäden in städtischen Gebieten. Auch zu Angriffen auf Touristen ist es in der Vergangenheit gekommen.
Die Überpopulation von Wildschweinen ist kein natürliches Phänomen. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Tiere zunehmend an menschliche Siedlungen gewöhnt und durchwühlen Mülltonnen, Komposthaufen und Beete. Damit stehen sie in einer Abhängigkeit von der menschlichen Fahrlässigkeit.
Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen selbst ungefährlich. Allerdings kann er als Zwischenwirt dienen, weshalb man keinen direkten Kontakt mit Haus- oder Wildschweinen haben sollte. Auch Haustiere sollten nicht in der Nähe von Zuchtbetrieben gehalten werden. Erkrankte Tiere erkennt man meist an charakteristischen roten Flecken. Sollte man ein erkranktes Tier sehen, ist umgehend das Veterinäramt zu informieren.