Von: luk
Rom – Die italienische Staatspolizei hat im Rahmen ihrer Bilanz zum Jahr 2024 die Erfolge und Herausforderungen im Bereich der Cyberkriminalitätsbekämpfung präsentiert. Im Fokus stehen der Schutz von Minderjährigen, die Abwehr von Cyberangriffen und die Prävention finanzieller Betrugsdelikte im Internet.
Erfolgreicher Kampf gegen Kindesmissbrauch im Netz
Das Zentrum für den Kampf gegen Kinderpornografie im Internet (CNCPO) konnte seine Aktivitäten im Jahr 2024 erheblich ausweiten. Insgesamt wurden über 2.800 Ermittlungen eingeleitet, rund 1.000 Hausdurchsuchungen durchgeführt, 144 Personen festgenommen und 1.028 Anzeigen erstattet. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Bekämpfung von Besitz, Verbreitung und Produktion kinderpornografischen Materials sowie der Prävention von Online-Grooming. Zudem wurden 42.000 Webseiten analysiert, wovon 2.775 auf eine Blacklist für verbotene Inhalte gesetzt wurden.
Auch Fälle von Cybermobbing sind leicht gestiegen: Mit über 300 gemeldeten Fällen sind vor allem Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren betroffen, aber auch die Altersgruppen von null bis 13 Jahren verzeichnen Zuwächse.
Zunahme von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen
Das Nationale Zentrum für den Schutz kritischer Infrastrukturen (CNAIPIC) hat 2024 etwa 12.000 schwerwiegende Cyberangriffe bearbeitet und mehr als 59.000 Warnmeldungen herausgegeben. Zu den häufigsten Bedrohungen zählen Ransomware- und DDoS-Angriffe, die öffentliche Verwaltungen, Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen im Bereich Finanzen, Transport und Telekommunikation betreffen. Die Cyberkriminalität wird zunehmend durch staatlich unterstützte Akteure beeinflusst, was auf geopolitische Spannungen zurückzuführen sein dürfte.
Cyberterrorismus: Überwachung und Prävention
Im Bereich Cyberterrorismus wurden in Italien über 290.000 Webseiten überwacht, wovon 2.364 blockiert wurden. Die Staatspolizei konzentriert sich auf die Früherkennung extremistischer Inhalte und arbeitet eng mit anderen Spezialabteilungen zusammen, um Radikalisierung im Netz zu verhindern.
Finanzkriminalität im Netz: Neue Herausforderungen
Der Bereich Financial Cybercrime verzeichnet weiterhin eine starke Zunahme betrügerischer Aktivitäten. Dazu gehören Phishing, Vishing und Smishing sowie Betrugsfälle durch Social Engineering, insbesondere sogenannte “Business Email Compromise”-Betrügereien (BEC). Insgesamt hat die neu eingerichtete operative Division zahlreiche Betrugsfälle aufgedeckt, die vor allem Privatpersonen und Unternehmen betreffen.
Für Südtirol sind das die Zahlen des Jahres 2024.
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