Italiener [48] stellt sich der Polizei

Pfleger-Geständnis schockt: “Ich tötete vier Senioren aus Mitleid”

Samstag, 24. August 2024 | 10:32 Uhr

Von: apa

Ein italienischer Pflegehelfer hat die Tötung von vier Senioren gestanden. Er habe es aus Mitleid getan, sagte der 48-jährige Neapolitaner, der sich den Carabinieri freiwillig mit der Begründung stellte, er könnte erneut töten. Der Mann wurde festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ins Gefängnis eingeliefert, berichteten die Justizbehörden am Samstag.

“Ich habe dies aus Mitleid und christlicher Barmherzigkeit getan, um diesen Menschen einen sanften Tod zu gewähren, weil sie krank waren und sehr litten”, erklärte der Mann der im Fall ermittelnden Staatsanwältin laut italienischen Medien. Er habe den Senioren, die er pflegte, massive Dosen von Beruhigungsmitteln verabreicht, bis zu viermal mehr als vorgeschrieben. Er gab ihnen Medikamente, die er gut kannte, weil er sie selber einnahm, da er genau wie seine Patienten krebskrank gewesen sei, berichtete der Mann den Ermittlern.

“Ich habe mich entschlossen zu gestehen, damit mir geholfen wird, nicht mehr zu töten. Ich könnte es weiterhin tun, weil ich weiß, dass ich den Anblick dieses Leidens nicht ertragen kann”, erklärte er der Staatsanwältin.

Zwei der Verbrechen, die der Pfleger gestanden hat, gehen auf das Jahr 2014 zurück, als er angeblich die ersten beiden älteren Menschen in der mittelitalienischen Stadt Latina tötete, die noch nicht identifiziert wurden. Die Carabinieri von Caserta konnten hingegen die Identität der letzten beiden geschilderten Todesfälle feststellen, die sich vor einigen Monaten ereigneten. Bei den Todesopfern soll es sich um einen 89-Jährigen aus der Gegend von Neapel und um einen 96-Jährigen aus Salerno handeln, der im März dieses Jahres starb.

Die Ermittler setzten sich mit den Angehörigen der beiden älteren Männer in Verbindung. Sie fanden heraus, dass der Angeklagte als Pfleger für beide gearbeitet hatte und angezeigt worden war, weil er das Auto des älteren Mannes nach dessen Tod gestohlen habe.

Der 48-Jährige gab an, dass er stets das Vertrauen der Angehörigen der von ihm betreuten Personen genossen habe, dass er sich im Laufe der Jahre um Dutzende Patienten gekümmert habe und dass er deshalb in der Lage gewesen sei, den vier Opfern unbemerkt die hohe Dosis an Medikamenten zu verabreichen. Nun besteht der Verdacht, dass es weitere Opfer geben könnte, die der Angeklagte nicht erwähnt hat und die als natürliche Todesfälle eingestuft wurden.

Der Fall kam am Donnerstag ans Licht, als der Pflegehelfer in der süditalienischen Stadt Caserta die Carabinieri kontaktierte und mitteilte, er wolle einige Tötungen gestehen. Es stellte sich heraus, dass der Mann wegen Diebstahls, Betrugs, Sachbeschädigung und Unterschlagung polizeibekannt war, nicht aber wegen solcher Gewalttaten.

In allen vier Fällen wurde der Tod der älteren Menschen als natürlicher Tod eingestuft. Die Leichen sollen nun exhumiert werden, um eine Autopsie durchzuführen, teilten die Justizbehörden mit.

Kommentare
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magg
magg
Universalgelehrter
2 Monate 26 Tage

Man sollte endlich eine legale Sterbehilfe, wie in der Schweiz, einführen!
Über diesen Fall will ich nicht urteilen, weil ich die genau Lage nicht kenne.
Aber würde es mich betreffen und ich wäre unheilbar krank mit sehr starken Schmerzen, die mit Einnahme von Schmerzmitteln nicht behoben werden können, wäre ich dankbar für eine assistiere Sterbehilfe.

Sag mal
Sag mal
Kinig
2 Monate 26 Tage

Hatte Er Mitleid od. Wurde Er darum gebeten?!

Mein erster Gedanke ist die Sterbehilfe. Wenn der Mensch Sich nichts sehnlichster wünscht als sterben zu können dann sollte Er das wie in der Schweiz od. NL mit Hilfe dürfen.

thomas
thomas
Kinig
2 Monate 26 Tage

Dieser Krankenpfleger gehört wohl zur Spitze eines Eisberges. Eine Schande

schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
2 Monate 26 Tage

Wieso

Zussra
Zussra
Superredner
2 Monate 25 Tage

@schwarzes Schaf Mord ist Mord und gheart dementsprechend geahndet! l konn jo a net mein Nochba aus Mitleid doschießn, la weila muß ba sein Frau unton Tisch inne kriechn!

ebbi
ebbi
Kinig
2 Monate 26 Tage

So etwas passiert nur, weil die Menschen in diesem Staat nach wie vor kein Recht haben, selbst zu entscheiden.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
2 Monate 25 Tage

@ebbi
So wie ich den Bericht verstanden habe, haben die Kranken nicht nach Sterbehilfe gebeten. Der “Pfleger” hat eigenständig entschieden. Und danach das Auto gestohlen.
Ansonsten gebe ich dir Recht. Es braucht dringend Regelungen für ein selbst bestimmtes Sterben.

Plusminus
Plusminus
Superredner
2 Monate 25 Tage

Ebbi, nicht nur in diesem Staat auch in vielen anderen. Nur mal als Beispiel, in den USA wird in vielen Bundesstaaten den Frauen eine Abtreibung verboten, wobei die Amis doch so weltoffen rüber kommen wollen.

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 26 Tage

Ist schwer das Elend, das Leben mancher alten Menschen mitansehen zu müssen aber darüber zu entscheiden ist zu viel. Man spielt Gott.

giu_
giu_
Grünschnabel
2 Monate 26 Tage

Den Leidensweg mitanzusehen ist ehrlich nicht leicht. Leider ist die Sterbehilfe bei uns einfach noch nicht gesellschaftlich akzeptiert. Trotzdem hätte er das nicht tun dürfen

Wunder
Wunder
Superredner
2 Monate 26 Tage

Ich kann das gut nachvollziehen…
Es ist unheimlich belastend sterbenskranke Menschen dahinsiechen zu sehen…
Viele wollen einfach nicht mehr und haben keine Mittel ihr Leben zu beenden.
Es braucht definitiv eine Regelung wie in den Niederlanden oder in der Schweiz (Exit, dignitas,…)

thomas
thomas
Kinig
2 Monate 25 Tage

Ein Pfleger, den es belastet, sterbenskranke Menschen zu betreuen, hat wohl Beruf verfehlt. Leider gibt’s zu viele davon

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