Von: ka
New York – Bei den US-Open bekamen Zuschauer und Schiedsrichter auf dem Tennisplatz unglaublich unflätige Worte zu hören. Der italienische Tennisprofi Fabio Fognini, die Nummer 25 der Weltrangliste, beleidigte während des Erstrundenmatches gegen seinen Landsmann Stefano Travaglia die schwedische Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell sexistisch aufs Äußerste. Die italienischen Ausdrücke, die Fognini bei seinem verbalen sexistischen Angriff gebrauchte, waren in der Übertragung des Matches (im Video ab Minute 1.35) deutlich zu hören. Dabei fiel mehrmals das Wort “Schlampe” – und eine vulgäre Anspielung auf Oralsex.
— Fabio Fognini (@fabiofogna) August 31, 2017
Diese Worte kommen nun Fognini teuer zu stehen. Als der Chef des US-Grand Slam Turniers, Brian Earley, vom Verhalten des italienischen Tennisprofis erfuhr, warf er ihn aus dem Turnier. Auch eine recht halbherzige Entschuldigung, die Fognini auf seinem Twitterprofil veröffentlichte, half ihm nicht mehr. Infolgedessen verliert Fognini nicht nur die beim US-Turnier bisher verdienten Preisgelder von insgesamt 72.000 Dollar und die möglichen Summen, die er bei einem Weiterkommen im Doppel erwirtschaftet hätte, sondern riskiert sogar das praktische Ende seiner Profikarriere auf Spitzenniveau.
Angesichts der Schwere der sexistischen Beleidigungen und der Tatsache, dass Fabio Fognini Wiederholungstäter ist – bereits 2014 ist dem italienische Profi wegen schlechten Benehmens und unsportlichen Verhaltens in Wimbledon eine Geldbuße von 27.500 Dollar aufgebrummt worden – erwägt die Organisation der US-Open neben der bisher bereits verhängten Strafe von 24.000 Dollar, den italienischen Tennisprofi mit einer exemplarischen Strafe zu belegen. Zudem macht das Video, das im Netz ein Renner ist und dessen „italienischer Inhalt“ bereits Kultstatus erlangt hat, die Lage für Fognini besonders heikel. Im Raum stehen neben einer Geldstrafe von 250.000 Dollar auch ein permanenter Ausschluss von allen Grand Slam- und Davis Cup-Turnieren. Dies würde nichts weniger bedeuten, dass der Weltranglisten-25. vom Tennisolymp in die Zweit- und Drittklassigkeit fallen würde. Der italienische Tennisverband FIT hat ebenfalls die Eröffnung eines Verfahrens angekündigt und will Fognini in den nächsten Tagen anhören.
Hätte der italienische Hitzkopf, der sich anscheinend selbst nicht im Griff hat, doch seinen Mund gehalten. Wie es nun mit Fabio Fognini weitergeht, liegt nun in den Händen der verschiedenen Schiedsgerichte.
„Si tacuisses philosophus mansisses“(„Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben“, Anmerkung der Redaktion) sagten zu so einem Fall die alten Römer.