Gesetze verhinderten bisher die Albanien-Pläne Italiens

Italienisches Schiff mit 49 Migranten traf in Albanien ein

Dienstag, 28. Januar 2025 | 09:05 Uhr

Von: apa

Die italienische Regierung bringt trotz früherer Niederlagen vor Gericht, die das gestoppt haben, zum dritten Mal Migranten in ein Aufnahmezentrum nach Albanien. Das Schiff “Cassiopea” der italienischen Marine traf laut Medienberichten am Dienstag mit 49 Migranten an Bord im albanischen Hafen von Shëngjin ein. Die Menschen waren am Wochenende in internationalen Gewässern südlich der italienischen Insel Lampedusa im Mittelmeer gerettet worden.

Von Bord gingen mehrheitlich Staatsbürger aus Bangladesch, Ägypten, Cote d’Ivoire und Gambia. Zumal sie aus Ländern stammen, die von Italien als “sicher” eingestuft werden, und somit kaum Chancen auf Asyl haben, und sie auch keine Papiere vorgelegt haben, sollen ihre Anträge in einem beschleunigten Behördenverfahren behandelt werden.

Damit nimmt die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ungeachtet einer nicht vollständig geklärten Rechtslage und einer offenen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ihren Albanien-Plan wieder auf. Sie will in dem Nicht-EU-Staat über Asylanträge bestimmter Migranten entscheiden lassen, die aus Sicht Roms aus sicheren Herkunftsländern kommen.

Zuletzt wieder mehr Migrantenankünfte

Wie aus Regierungskreisen verlautete, sollen die Migranten in die albanischen Aufnahmezentren in Shëngjin und Gjadër gebracht werden, welche Italien gebaut und im Oktober des vergangenen Jahres eröffnet hatte. Die Regierung begründete den erneuten Versuch und die Wiederinbetriebnahme der Migrantenzentren in Albanien mit einem erneuten Anstieg der Ankünfte von Flüchtlingen in den letzten Tagen.

Seit Anfang Jänner trafen über 3.000 Migranten in Italien ein, das sind 136 Prozent mehr im Vergleich zum Jänner des Vorjahres, teilte das Innenministerium in Rom mit. 2024 wurde allerdings ein Rückgang bei den Migrantenankünften von 60 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2023 gemeldet. In jenem Jahr erreichten insgesamt 66.615 Personen Italien nach Überfahrt des Mittelmeers.

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