Von: Ivd
Die “Cinque Terre” in Ligurien, bekannt für ihre fünf malerischen Küstendörfer, erhöhen die Preise für Bahntickets während der Hochsaison. Ziel der Preiserhöhungen ist es, die massenhaften Touristenströme in den Frühjahrs- und Sommermonaten zu regulieren. Touristen müssen nun zwischen Juli und August, an Wochenenden ab Mitte März sowie an Feiertagen doppelt so viel für Zugfahrten zwischen den Dörfern zahlen, während Anwohner Vergünstigungen erhalten.
Die Entscheidung stößt bei vom Tourismus lebenden Einwohnern der Dörfer auf harte Kritik. Die Bürgerverbände der Ansässigen argumentieren, dass die Maßnahmen dem lokalen Tourismus, Familien und dem Fernverkehr schaden, anstatt die großen Touristenströme zu kontrollieren. Die Besuchermassen, die regelmäßig für Verkehrsprobleme in der Region sorgen, kommen oft von weit her. Ein Anstieg einzelner Gebühren um wenige Euro fällt da kaum ins Gewicht.
Neben den “Cinque Terre” ergreifen auch andere Regionen Italiens Maßnahmen gegen den Massentourismus. Venedig führt 2024 erstmals Eintrittsgelder für Tagestouristen ein, während auf verschiedenen Inseln eine erhöhte Landegebühr erhoben wird. Capri verdoppelt die Landegebühr, um die Besucherströme besser zu steuern und Einnahmen für die Lokalbevölkerung zu erwirtschaften.
Selbst auf der Insel Lampedusa, einst bekannt für ihre traumhaften Strände und jüngst für große Mengen ankommender Flüchtender, werden Maßnahmen ergriffen, um den Zustrom von Badegästen zu regulieren. Der Zugang zum “Spiaggia dei Conigli” (Deutsch: „Kaninchenstrand“) wird nur noch nach vorheriger Buchung gestattet, um die Umwelt zu schützen und die Besucherzahl zu begrenzen.
Ziel der Maßnahmen ist es, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten und die Umwelt sowie das lokale Gemeinwesen zu schützen. Urlaubsorte wie die Cinque Terre sind seit Jahrzehnten UNESCO-Weltkulturerbe, leiden aber unter den massiven Touristenströmen. Allein im Jahr 2023 besuchten rund 2,5 Millionen Menschen die Dörfer, die insgesamt gerade einmal 9.000 Bewohner verzeichnen.