Es drohen drakonische Zölle

Käse-Krieg mit China: Italienischer Käse auf dem Prüfstand

Samstag, 24. August 2024 | 08:04 Uhr

Von: Ivd

Parma – Die italienische Käseindustrie steht vor einer schweren Krise: China hat eine Untersuchung zu den Subventionen der europäischen Milchprodukte eingeleitet. Dabei wird geprüft, ob die Unterstützung durch 20 EU-Staaten, darunter Italien, den Regeln der WTO entspricht. Dies wird als mögliche Vergeltung für europäische Zölle auf chinesische Elektroautos angesehen. Sollte Peking Gegenmaßnahmen ergreifen, könnten Exporte italienischer Spitzenprodukte wie Grana Padano und Mozzarella stark beeinträchtigt werden.

Der italienische Käseexport nach China wächst seit Jahren und erreichte 2023 über 80 Millionen Euro. 2024 stieg der Export in den ersten fünf Monaten bereits um 35 Prozent. Doch die Ankündigung Chinas, Zölle auf europäische Milchprodukte zu prüfen, lässt die italienischen Produzenten zittern. Der italienische Minister für Wirtschaft, Adolfo Urso, zeigte sich besorgt und rief zur Zusammenarbeit mit der EU auf, um eine diplomatische Lösung zu finden. „Der Markt muss frei, aber auch fair sein“, betonte Urso.

Wachstumsmarkt gefährdet

Organisationen wie Coldiretti und das Konsortium für Grana Padano warnen vor den möglichen Konsequenzen. Stefano Berni, Direktor des Grana Padano-Konsortiums, erklärte, dass China zwar bisher kein Hauptabnehmer war, der Markt aber stark wachse. Pier Maria Saccani vom Mozzarella-Konsortium sieht in der Situation „ein negatives Signal“ und bedauert die „instrumentelle Nutzung von Qualitätskäse in politischen Konflikten“. Auch Gianni Maoddi, Präsident des Pecorino Romano-Konsortiums, beklagt, dass immer die Produzenten die Leidtragenden solcher Handelsstreitigkeiten seien.

Im Jahr 2023 importierte China Milchprodukte im Wert von 1,7 Milliarden Euro aus der EU. Italien rangiert dabei auf Platz sechs unter den Exportländern. Sollte China tatsächlich Zölle auf europäische Käseprodukte einführen, könnte das den gesamten italienischen Agrarsektor hart treffen, der in den ersten vier Monaten 2024 Exporte im Wert von 194 Millionen Euro nach China verzeichnete. Der italienische Käseexport könnte dadurch empfindlich gebremst werden und ein Milliardenmarkt in Gefahr geraten.

Kommentare

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14 Kommentare auf "Käse-Krieg mit China: Italienischer Käse auf dem Prüfstand"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Privatmeinung
Privatmeinung
Universalgelehrter
7 h 48 Min

Danke EU – angefangen mit den Zöllen auf E-Autos aus China. Die Superpolitiker der EU glauben doch wohl nicht im Ernst, dass China einfach zuschaut. 
EU Kirchturmpolitik – wann kommen endlich Politiker mit Weitblick. Es bräuchte nicht viel, um dies zu kapieren.

Doolin
Doolin
Kinig
6 h 47 Min

…wir mögen keine Chinesenautos und insern Kas essen wir selber…

😜

Jefe
Jefe
Superredner
5 h 8 Min

Danke Deutschland

Sunflowers
Sunflowers
Grünschnabel
4 h 9 Min

@Jefe
Die Deutschen können sich ihre eAutos selbst behalten
Zu teuer, sie wollen den Markt beherschen, geht aber nicht

andr
andr
Kinig
7 h 38 Min

Blablabla wachstumsmarkt für die Brieftasche der Manager wir brauchen keinen Wahnsinn mehr ist besser für Tier und mensch

Doolin
Doolin
Kinig
6 h 49 Min

…wir essen den Kas halt dann selber…

Staenkerer
5 h 17 Min

tjo… es hoaßt nit umsunscht: wie du mir,
so ich dir!

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
6 h 39 Min

Der 3 Weltkrieg mit Zöllen ist im vollen Gang.
Welch unintelligente Politiker haben wir denn.
Vorausschauen und vorrausdenken wäre wichtiger als Strafzölle auf Chinesische Autos einzuführen.
China wird auch etwas finden.

Gredner
Gredner
Kinig
6 h 11 Min

Parmesan ist ein Luxusprodukt, kein Grundnahrungsmittel. Die Chinesen würde den auch kaufen, wenn er das Doppelte kostet. Ja vielleicht sogar noch mehr, denn nur was teuer ist, ist auch gut. Und wenn, dann sollen sich die Chinesen mit ihrer Regiserung aufregen, dass sie für den Käse zu viel Zoll zahlen müssen.

Olm sgleiche
Olm sgleiche
Tratscher
6 h 2 Min

Wen man sich selbst ins Knie schiesst brauch man auch nicht blärren

sophie
sophie
Kinig
6 h 35 Min

Sich gegenseitig mit Strafzöllen zu belegen wird das Problem nicht lösen, aber sicher die Produkte um vieles verteuern.

krokodilstraene
5 h 21 Min

wir sollten möglichst alles regional einkaufen und die zittern um ihre Exporte….
und die hohe Politik steht natürlich Gewehr bei Fuß…

Plusminus
Plusminus
Tratscher
3 h 51 Min

Alles Käse🤣 in der Wirtschaft gehts immer mal besser mal schlechter, aber viele meinen, es muss immer mehr werden ohne Plan B, wenns mal nicht so läuft und dann jammern und alle sollten helfen. Wird weniger Käse produziert, brauchts weniger Kühe und das wär mal ein guter Beitrag für die Umwelt.

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
6 h 46 Min

Besonders beliebt bei den Chinesen der Casu Marzu.

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