Dossier der Postpolizei zum Tag gegen Pädophilie, sexuelle Erpressung hat zugenommen

Kampf gegen Kinderpornografie: 2.800 Websites gesperrt

Sonntag, 05. Mai 2024 | 15:50 Uhr

Von: mho

Rom – Der Kampf gegen pädophile Straftaten und Kinderpornografie im Internet ist nach wie vor ein schwieriges Unterfangen. Im Jahr 2023 wurden laut Nachrichtenagentur ansa.it insgesamt 28.355 Websites von den Spezialisten der Postpolizei analysiert, von denen fast 2.800 unzugänglich gemacht und auf die schwarze Liste gesetzt wurden, da sie Darstellungen von sexuellem Missbrauch Minderjähriger enthielten.

Dies ist einer der Aspekte, die von der Postpolizei hervorgehoben und zusammen mit anderen Daten in einem Dossier anlässlich des nationalen Tages gegen Pädophilie und Pädopornografie am heutigen Sonntag, dem 5. Mai, zusammengestellt wurden.

In den meisten Fällen sind unbescholtene Männer die Täter

Mehr als 1.100 Personen wurden 2023 wegen des Herunterladens, der Weitergabe und des Austauschs von Fotos und Videos, die den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen zeigen, identifiziert und angezeigt. Bei den angezeigten Personen handelt es sich überwiegend um unbescholtene Männer, wenngleich die Zunahme der von sehr jungen Personen begangenen Straftaten im Bereich der Pädopornografie besorgniserregend ist. Im vergangenen Jahr kam es zu zahlreichen Festnahmen von Personen mit hohem Gefährdungspotential, die auf frischer Tat ertappt wurden oder im Besitz einer erheblichen Menge an pädopornografischem Material waren oder dieses missbrauchten.

Sexuelle Erpressung hat zugenommen

Im Jahr 2023 wurde auch ein Anstieg der Fälle von sexueller Erpressung, ‘Sextortion’, von 118 Fällen im Jahr 2022 auf 132 Fälle im Jahr 2023 verzeichnet. Dabei handelt es sich um ein wachsendes Phänomen, das in der Vergangenheit nur Erwachsene betraf, in den letzten Jahren aber auch Minderjährige betrifft, deren natürliche Neugier ausgenutzt wird, um sie in einen Albtraum aus Erpressung, Geldforderungen und Drohungen zu verwickeln, ihren Ruf zu zerstören, indem explizite sexuelle Bilder, die sie selbst produziert haben, über soziale Medien verbreitet werden. Diese spezielle Form der sexuellen Erpressung wird auch von organisierten kriminellen Gruppen gegen Kinder und Jugendliche verübt. Die Erpresser, die sich als attraktive Mädchen ausgeben, kontaktieren hauptsächlich Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren über soziale Medien und bringen sie dazu, explizite Videos/Bilder mit sexuellem Inhalt zu produzieren, mit der nachfolgenden Drohung, diese unter den Freunden und Familienmitgliedern des Minderjährigen zu verbreiten, wenn kein Geld gezahlt wird.