JJ4 hat Andrea Papi getötet

Killerbärin aus dem Trentino kommt nach Deutschland

Dienstag, 14. Mai 2024 | 11:23 Uhr

Von: mk

Trient/Caldes – Die Bärin JJ4, die weit über Südtirols Nachbarprovinz hinaus traurige Berühmtheit erlangt hat, soll nach Deutschland gebracht werden. Dies bestätigte der im Trentino für die Jagd zuständige Landesrat Roberto Failoni.

JJ4 ist bekanntlich für den Tod von Andrea Papi verantwortlich. Der 26-Jährige war am 5.April 2023 beim Joggen in den Wäldern oberhalb von Caldes im Val di Sole unweit der Grum-Alm vom Raubtier angegriffen worden. Im Trentino handelte es sich um den ersten tödlichen Zwischenfall mit einem Bären.

Das Verwaltungsgericht in Trient hat einen Abschussbefehl für die JJ4, den Landeshauptmann Maurizio Fugatti ausgestellt hatte, zuletzt aufgehoben. Derzeit befindet sich die Bärin im Tierschutzgehege Casteller oberhalb von Trient.

Ursprünglich hatten Tierschützer die Verlegung der Bärin in ein Gehege nach Rumänien vorgeschlagen. Nun soll das Tier in den Alternativer Bärenpark Worbis im Gebiet des Schwarzwalds gebracht werden.
Dort befindet sich bereits Jurka, die Mutter von JJ4. Die Landesverwaltung im Trentino hielt den Park als am besten für die Unterbringung der Problembärin geeignet. JJ4 wird am 30. Juni nach Deutschland gebracht.

In Italien hat sich seit dem Tod des Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch deutlich zugespitzt. Die Provinz will generell die Verbreitung der Spezies in dem Gebiet massiv verringern. Wie Fugatti damals erklärte, müsse die Bevölkerungszahl der Bären um 70 Exemplare reduziert werden.