„Gnadenfrist“ bis zum 20. August – VIDEO

Kommt Impfpflicht für Lehrkräfte?

Freitag, 23. Juli 2021 | 08:24 Uhr

Von: ka

Rom – Wie der Unterstaatssekretär am Gesundheitsministerium, Andrea Costa, bestätigt, lässt sich die römische Regierung die Option offen, für das unterrichtende und nicht unterrichtende Schulpersonal eine Impfpflicht einzuführen.

Der außerordentliche Kommissar für die Koordinierung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Notlage, General Francesco Paolo Figliuolo, verlangt in einem Rundschreiben von den Regionen und Autonomen Provinzen bis zum 20. August alle Lehrkräfte, die kein Impfangebot annehmen wollen, zu melden. Sollte bis dahin die Impfbereitschaft unter den Lehrkräften weiterhin „ungenügend“ sein, könnte der Ministerrat ähnlich wie für das Personal des Gesundheitswesens auch für das Schulpersonal die Impfung gegen das Coronavirus zur Voraussetzung für die Ausübung des Berufs machen.

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Die römische Regierung ist fest entschlossen, im September mit dem Präsenzunterricht zu beginnen und unter allen Umständen einen „Rückfall“ in den Fernunterricht zu vermeiden. Um dieses noble Ziel zu erreichen, setzt die Regierung auf Rat der Experten hin vor allem auf die weitgehende Impfung der Lehrkräfte sowie der Schüler und Studenten ab zwölf Jahren.

„Der rasche Abschluss der Impfkampagne für das unterrichtende und nicht unterrichtende Schulpersonal sowie für Schüler ab zwölf Jahren ist das wichtigste Instrument, um den normalen Ablauf der schulischen Aktivitäten zu gewährleisten. Es ist daher ethisch richtig, das Schulpersonal zu impfen. Obwohl die aktuelle Impfrate bereits einen bedeutenden Prozentsatz erreicht hat, ist es notwendig, die höchstmöglichen Anstrengungen zu unternehmen, um diesen weiter zu erhöhen. Dies ist die wichtigste Bedingung für einen sicheren Neustart des nächsten Schuljahres“, so das Technisch Wissenschaftliche Komitee (CTS), das die Regierung berät.

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Über eine mögliche Impfpflicht für das Schulpersonal wird in Rom bereits seit Wochen diskutiert. Obwohl den Lehrkräften seit Monaten die Impfung angeboten und ihnen eine „Vorzugsspur“ eingeräumt wird, verläuft die Impfkampagne äußerst schleppend. Daher häufen sich seit geraumer Zeit die Stimmen, die fordern, den Präsenzunterricht an die Impfung zu binden, und dazu aufrufen, für das ganze Lehrpersonal und alle Schüler ab zwölf Jahren eine Impfpflicht einzuführen. Die Regierung, die den Beschuss gefasst hat, ab dem 5. August mithilfe des „Grünen Passes“ die Impfkampagne zu befeuern, will derzeit aber noch von einer Pflichtimpfung für das Schulpersonal absehen und es noch – vermutlich ein letztes Mal – bei einer eindringlichen Aufforderung an die Lehrkräfte, das Impfangebot anzunehmen, belassen.

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In diesem Sinne fordert der außerordentliche Kommissar für die Koordinierung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Notlage, General Francesco Paolo Figliuolo, alle Regionen und Autonomen Provinzen schriftlich dazu auf, bis zum 20. August alle Lehrkräfte, die kein Impfangebot annehmen wollen, zu melden. Francesco Paolo Figliuolo verlangt, „die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Schüler ab dem Alter von zwölf Jahren vorrangig impfen zu können“. Im Rundschreiben bekräftigt der außerordentliche Kommissar für die Koordinierung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Notlage auch „die Notwendigkeit, durch die aktive Einbeziehung dieser Personen eine höchstmögliche Durchimpfung des Schulpersonals anzustreben und bis zum 20. August die Anzahl der verweigerten Impfangebote numerisch zu erfassen und mitzuteilen“.

Sollte bis dahin die Impfbereitschaft unter den Lehrkräften weiterhin „ungenügend“ sein, könnte der Ministerrat ähnlich wie für das Personal des Gesundheitswesens auch für das Schulpersonal die Impfung gegen das Coronavirus zur Voraussetzung für die Ausübung des Berufs machen.

Besonders jene Regionen und Autonomen Provinzen, die bezüglich der Impfkampagne für die Lehrkräfte einen besonders großen Rückstand aufweisen, geraten unter Zugzwang. Mit 38,17 Prozent des Lehrpersonals, das bisher noch kein Impfangebot angenommen hat, nimmt Südtirol in dieser Hinsicht hinter Sizilien den Rang des Schlusslichts ein. Während in Südtirol erst etwas mehr als 61 Prozent des Schulpersonals die erste Impfdosis erhalten und 51 Prozent den Impfzyklus abgeschlossen haben, liegen die gesamtstaatlichen Prozentsätze jeweils bei 82 und 78 Prozent.

ANSA / CIRO FUSCO

Mit Blick auf die Südtiroler Zahlen scheint eine Einführung der Impfpflicht bereits heute unumgänglich. Zusammengefasst bekommen die Lehrkräfte, die bisher alle Impfangebote ausgeschlagen haben, eine „Gnadenfrist“ bis zum 20. August.