Von: mk
Mailand – Kurz vor den EU-Wahlen wird die italienische Mitterechts-Partei Forza Italia von einem Bestechungsskandal erschüttert. 43 Personen wurden in der Lombardei und im Piemont festgenommen, gegen rund 50 weitere laufen Ermittlungen.
Drei hochrangige Politiker der Berlusconi-Partei sind in den Skandal verwickelt, die ebenfalls verhaftet worden sind: Gioacchino Caianiello, Ex-Koordinator von Forza Italia in Varese, der Parlamentarier Diego Sozzani und der EU-Kandidat Pietro Tatarella, der derzeit im Mailänder Gemeinderat sitzt und regionaler Vizekoordinator der Partei ist.
Den Vorwürfen zufolge geht es um Korruption, illegale Parteienfinanzierung, Amtsmissbrauch und Geldwäsche. Die Politiker sollen Schmiergelder von Unternehmen kassiert haben, die im Gegenzug öffentliche Aufträge erhielten. Vermutet wird, dass einige der Firmen auch Verbindungen zur Mafia haben.
Gegen den Präsidenten der Lombardei, Attilio Fontana, wird ebenfalls wegen Amtsmissbrauchs ermittelt. Wie der Corriere della Sera berichtete, geht es um die Berufung seines seinen Kanzleipartner, den Anwalt Luca Marsico, zum externen Mitglied einer Kommission, die die öffentlichen Ausgaben bewerten soll.
Fontana, der Mitglied der Lega ist, soll außerdem mit einem Bestechungsversuch konfrontiert worden sein. Obwohl er nicht darauf eingegangen ist, hat er den Vorfall aber auch nicht gemeldet.