Von: luk
Bozen – Noch gilt die Unschuldsvermutung für die sieben Verdächtigen im Sanitätswesen von Trient und Bozen, die möglicherweise in einen Korruptionsskandal verstrickt sind.
Bestätigen sich die Vorwürfe aber, hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb bereits eine Null-Toleranz-Politik angekündigt. Es werde dann Disziplinarmaßnahmen und letztlich Kündigungen geben, wie Marco Cappello, Rechtsanwalt und Anti-Korruptionsbeauftragter des Sanitätsbetriebs, gegenüber lokalen Medien erklärt.
Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit wegen Korruption. Bei Ausschreibungen in den Sanitätsbetrieben der Region Trentino-Südtirol soll es demzufolge zu Manipulationen gekommen sein. In den Fokus der Fahnder sind dabei gleich mehrere Ausschreibungen unterschiedlichen Umfanges gekommen, sie betreffen hauptsächlich Einrichtungsgegenstände und medizinisches Gerät. Derzeit gibt es sieben Verdächtige.
BU: “Im Südtiroler Sanitätsbetrieb muss aufgeräumt werden”
Im Südtiroler Sanitätsbetrieb muss nach Ansicht des Landtagsabgeordneten Andreas Pöder (BürgerUnion) die gesamte Verwaltungsebene ausgetauscht werden.
“Der Sanitätsbetrieb versinkt im Chaos, die Sanität wird immer teurer und funktioniert immer schlechter und jetzt ist der Südtiroler Sanitätsbetrieb auch noch in Ermittlungen um mutmaßlich falsche Ausschreibungen verwickelt”, so Pöder. “In Südtirols Sanität muss vor allem auf Verwaltungsebene aufgeräumt werden, es braucht eine Gesundheits-Partnerschaft zwischen Politik – Ärzten – Pflegepersonal und Patienten, die Verwaltung hat vor allem für das Funktionieren des Sanitätswesens zu sorgen”, so der Abgeordnete.
“Die Bilanz dieser Legislaturperiode ist für die Südtiroler Landesregierung und den Sanitätsbetrieb verheerend: Geschlossene Geburtenstationen, Auflösung der kleinen Krankenhäuser als eigenständige Strukturen durch die Sanitätsreform, Bettenabbau, immer längere Wartezeiten für die Patienten, höhere Kosten für den Sanitätshaushalt, unzufriedenes Personal, unzufriedene Ärzte, unzufriedene Patienten”, so Pöder.
Pöder fühlt sich durch die heutige Situation im Sanitätsbetrieb und im Sanitätswesen in seiner Blockade gegen die Sanitätsreform der Landesregierung vor rund einem Jahr bestätigt. “Ich hatte mit meiner Bockade gegen die Sanitätsreform recht. Schade nur, dass mich damals, bis auf Kollegen Walter Blaas, niemand von der Opposition in diesen Bemühungen um eine bessere Sanitätsreform unterstützt hat.”