Lega-Mann Fugatti hofft am Sonntag auf Wiederwahl

Landtagswahlen auch im Trentino: 443.000 Wähler zu Urnen aufgerufen

Mittwoch, 18. Oktober 2023 | 16:00 Uhr
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Von: apa

Trient – Neben Südtirol wählt auch die benachbarte autonome Provinz Trentino am Sonntag ihren neuen Landtag. Rund 443.000 Wählerinnen und Wähler sind zu den Wahllokalen in der norditalienischen Alpen-Provinz gerufen. Diese werden von 7.00 bis 22.00 Uhr geöffnet sein. Gewählt werden im Trentino der Landeshauptmann direkt sowie 34 Mitglieder des Landtages. Mit einem Wahlergebnis wurde für den Montag gerechnet.

Sieben Kandidaten, die von insgesamt 24 Parteien unterstützt werden, ziehen als Bewerber für das Amt des Landeshauptmanns ins Rennen. Der seit 2018 amtierende Landeshauptmann Maurizio Fugatti, Spitzenpolitiker der Lega und Vertrauensmann von Lega-Chef Matteo Salvini, hofft auf seine Wiederwahl. Er wird von einer Mitte-Rechts-Koalition aus den Regierungsparteien Fratelli d’Italia, Lega und Forza Italia unterstützt. Der 51-jährige “Titelverteidiger” Fugatti gilt als Favorit für den Posten des Landeshauptmannes.

Die Front der Mitte-links-Parteien ist gespalten. Die Demokratische Partei (PD), die stärkste Oppositionspartei in Rom, konnte keine Einigung mit der linkspopulistischen Fünf Sterne-Bewegung erzielen. Die PD unterstützt die Kandidatur des ehemaligen Bürgermeisters von Rovereto, der zweitgrößten Stadt im Trentino, Francesco Valduga, der auch von den Zentrumsparteien Azione und Italia Viva, sowie den Grünen unterstützt wird. Die Fünf-Sterne-Bewegung schickt ihren Landtagsabgeordneten Alex Marini ins Rennen. Insgesamt 784 Kandidaten buhlen um einen Sitz im Landtag, die jüngsten sind 18 Jahre alt, der älteste 93 Jahre.

Abseits der großen Listen kandidiert der ehemalige Senator der Lega, Sergio Divina, für die Zentrumspartei Alternativa Popolare, während der Spitzenpolitiker der Kommunistischen Partei, Marco Rizzo, für die Linkspartei “Democrazia sovrana popolare” ins Rennen geht – eine euroskeptische Gruppierung, die bereits bei den Parlamentswahlen 2022 unter dem Namen “Italia sovrana e popolare” angetreten war.

Das Wahlsystem der autonomen Provinz Trient ist proportional: Jede Liste erhält eine Anzahl von Sitzen im Landtag auf Grundlage der eroberten Stimmen. Es gilt jedoch ein Mehrheitsprinzip: Die Listen, die mit dem gewählten Landeshauptmann verbunden sind, erhalten mindestens 18 Sitze, die sich auf maximal 21 erhöhen, wenn sie insgesamt mehr als 40 Prozent der Stimmen erhalten haben.

“Die Wahlen am Sonntag werden ein grundlegender Moment für die Autonomie von Trentino-Südtirol sein, sowohl für die Region als auch für die beiden autonomen Provinzen”, erklärten Simone Marchiori, Chef des Partito Autonomista Trentino Tirolese (PATT), und Philipp Achammer, Obmann der Südtiroler Volkspartei (SVP), in einer Aussendung. “PATT und SVP verfolgen ein gemeinsames Projekt und sind seit 75 Jahren befreundet. Auch dieses Mal sind wir überzeugt, dass wir in vielen Fragen zusammenarbeiten werden”, fügte Marchiori hinzu.

Schwergewichte der italienischen Politik wie Lega-Chef und Vizepremier Salvini sowie Außenminister Antonio Tajani befanden sich zuletzt sowohl im Trentino als auch in Südtirol auf Wahlkampftour. Und auch PD-Chefin Elly Schlein wird am Donnerstag in den beiden Provinzen zugegen sein.