"Stärkere Zusammenarbeit in der europäischen Rüstungsindustrie"

Leonardo fordert europäischen Rüstungsriesen

Donnerstag, 02. Januar 2025 | 13:21 Uhr

Von: luk

Rom – Der CEO des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo, Roberto Cingolani, hat sich in einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” für eine intensivere Kooperation innerhalb der europäischen Rüstungsindustrie ausgesprochen. Cingolani betonte, dass die europäischen Unternehmen zwar groß seien, jedoch nicht mit den führenden US-amerikanischen Firmen konkurrieren könnten. Um dies zu ändern, verfolgt Leonardo das Ziel, “europäische Giganten” zu schaffen, die auf Zusammenarbeit und strategischen Allianzen basieren.

Laut Cingolani leidet die europäische Verteidigungsindustrie unter einer mangelnden Effizienz in den nationalen Verteidigungsausgaben, was die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt beeinträchtigt. In diesem Kontext wies er darauf hin, dass der Zusammenschluss europäischer Rüstungsunternehmen eine notwendige Maßnahme sei, um die Position Europas in der internationalen Rüstungslandschaft zu stärken.

Leonardo selbst zählt zu den größten Rüstungsunternehmen weltweit. Mit mehr als 50.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 15 Milliarden Euro spielt der Konzern eine wichtige Rolle in der globalen Verteidigungsindustrie. Im Oktober des vergangenen Jahres gründete Leonardo ein Joint Venture mit dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall und hält zudem knapp 23 Prozent an dem Münchener Unternehmen Hensoldt, einem führenden Anbieter von Sensorlösungen für die Verteidigungs- und Sicherheitsbranche.

Die Initiative von Cingolani unterstreicht die wachsende Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie, die angesichts globaler Sicherheitsherausforderungen und der geopolitischen Spannungen als unerlässlich betrachtet wird.

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