Von: luk
Trient/Bozen – In Trient hat die Polizei nach langwierigen und intensiven Ermittlungen einen Menschenhändlerring gesprengt, der mit brutalen und fragwürdigen Mitteln agierte.
Neben den Trientner Beamten waren auch die französische Polizei sowie die Behörden in Bologna, Bozen, Viterbo und Meran in die Ermittlungsoperation „Justice“ eingebunden.
Vier Personen wurden am Montagfrüh verhaftet. Es handelt sich dabei um Nigerianer, die in Italien um Asyl angesucht haben – zwei von ihnen sind laut Medienberichten in Meran ansässig. Weitere vier Nigerianer sind untergetaucht. Nach ihnen wird gefahndet.
Ihnen werden Menschenhandel, Versklavung und illegale Einwanderung zur Last gelegt. Sie sollen junge Frauen aus Nigeria nach Europa gelockt haben unter anderem, indem sie ihnen Arbeit versprachen. Die Mädchen wurden noch in ihrem Heimatland einem Voodoo-Ritual unterzogen, damit sie die Schuld von 30.000 Euro für die Reise nach Italien abgelten.
Falls sie das nicht tun wollten, wurden sie und ihre Familie mit dem Tod bedroht. Über Libyen in Italien angekommen wurden die Frauen auf den Strich geschickt. So sollten sie ihre Schuld begleichen.
Das so von der kriminellen Organisation eingesammelte Geld diente wiederum dafür, weitere Mädchen nach Italien zu bringen und das Rad somit in Schwung zu halten. Außerdem wurden die Mittel in Nigeria zum Ankauf von Immobilien genutzt.