Von: Ivd
Mailand – Knapp 80 Jahre nach Ende der systematischen Verfolgung von Juden in Europa sind Fälle von Antisemitismus so hoch noch nie. Ein Dokumentarfilm der Holocaust-Überlebenden Liliana Segre die Grausamkeit dieser Zeit verdeutlichen und das Leben der Holocaust-Überlebenden beleuchten, doch der Kinobetreiber weigert sich aus Angst vor Propalästina-Demonstranten, den Film zu zeigen.
Der Betreiber selbst sagte in einem Interview mit La Repubblica: „Ich habe nichts gegen Juden, aber versetzen Sie sich in meine Lage. Das politische Klima ist angespannt. Ich habe keine Lust, ein Risiko einzugehen“. Er wolle angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten und der immer wieder aufflammenden Konflikte hierzulande kein „Risiko eingehen“. In Mailand finden wöchentlich propalästinensische Proteste statt.
Meinungsfreiheit und Antisemitismus in Italien
Der Regisseur des Films, Ruggero Gabbai, machte die Entscheidung des Kinobetreibers vor wenigen Tagen öffentlich, was eine landesweite Debatte über Meinungsfreiheit und die wachsende Angst vor Anfeindungen entfachte. Medien und öffentliche Stimmen kritisierten die Entscheidung des Kinos scharf. Viele Italiener sehen die Absage als Symbol für das Versagen, sich klar gegen Antisemitismus zu positionieren.
Zusätzliche Brisanz erhielt der Vorfall durch die jüngsten Angriffe auf Gedenkstätten in Mailand: Erst vor wenigen Tagen wurde das Gesicht Segres auf einem Wandbild mutwillig beschädigt, und der aufgebrachte „Judenstern“ – das Erkennungsmerkmal von Juden im faschistischen Europa während der NS-Zeit – weggekratzt.
Anfeindungen gegen Juden nehmen zu
Der Dokumentarfilm „Liliana“ beleuchtet das Leben der heute 94-jährigen Holocaust-Überlebenden Liliana Segre, die 1930 in einer jüdischen Familie in Mailand geboren wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie im Alter von 13 Jahren nach Auschwitz deportiert und überlebte das Lager durch Zwangsarbeit. Heute ist Segre Senatorin auf Lebenszeit und engagiert sich aktiv gegen Antisemitismus. Doch auch Jahrzehnte nach ihrer Befreiung ist sie weiterhin Zielscheibe antisemitischer Hassnachrichten und Drohungen. Seit Beginn der jüngsten Eskalation des Konflikts nach eigenen Angaben sogar mehr als je zuvor.
Der Fall zeigt, wie die Spannungen des Nahost-Konflikts zunehmend in den Alltag Europas einziehen und das gesellschaftliche Klima beeinflussen. Dass ein Kino aus Angst vor Protesten eine Filmvorführung über eine Holocaust-Überlebende absagt, verdeutlicht, welchen Stellenwert Antisemitismus in Italien nach wie vor hat und zeigt einen beunruhigenden Trend.
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9 Kommentare auf "Mailänder Kino verweigert Vorführung eines Holocaust-Films"
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Ich verstehe zwar den Kinobetreiber, aber es ist traurig dass man da Angst vor dem Mob und seinen Nazimethoden haben muss 🤬
Genau und ei bleibt der Aufschreiben der Politik? Allen voran Melonis! Selbst wenn, wird sie lediglich Islamisten anprangern, was stimmt aber den rechten Mob nicht.
Dieser Fall zeigt deutlich, dass der Hass von Rechtsextremen und Faschisten Wirkung zeigt. Man ergibt sich auch den extremen Islamisten und plötzlich arbeiten die in Italien alle Hand in Hand. Das Ziel ist das selbe!
Der Staat wird umgebaut, schön langsam aber stetig.
Die Wahrheit zu leugnen ist ein Verbrechen
Man knickt ein vor dieser Horde randalierenden Schein-Demonstranten und überlässt ihnen das Feld, aus Angst! Genau diesen Weg nahmen damals die Braunen um ihre Ideologie durchzusetzen und das Volk mit Gewalt sowie Ausschreitungen einzuschüchtern. Das traurige, es funktioniert wieder.
De Leit spinn olba mehr…
stopt den antisemitismus. straverfolgung von gewaltätigen palestina anhängern
trotz der jetzigen situation sollte dem holocaust und der damaligen judenverfolgung, jetzt und auch in zukunft, immer wieder eine bühne gegeben werden damit so etwas, in welcher form auch immer nie, nie mehr passiert.