Von: mk
Rom – In bestimmten italienischen Regionen und Städten ist die Maskenppflicht im Freien bereits in Kraft. Wegen der steigenden Ansteckungen mit SARS-CoV-2 will die Regierung in Rom diese Maßnahme auf das gesamte Staatsgebiet ausdehnen. Medienberichten zufolge soll auch auf das Militär zurückgegriffen werden.
Am Samstag wurden italienweit 2.844 Neuinfektionen gemeldet. 917 italienische Schulen wiesen mindestens eine Neuansteckung auf.
Ein Dekret, das die Regierung in Rom erlassen möchte, sieht verschiedene neue Corona-Einschränkungen vor. Die wohl wichtigste Neuerung dürfte die geplante Rückkehr der Vorschrift sein, auch im Freien eine Gesichtsmaske zu tragen. Sinn und Zweck dieser Maßnahme, die bereits heute in den Regionen Latium, Apulien und Basilikata gilt, ist besonders die Ausbreitung des Coronavirus unter den jungen Leuten, die sich im Umfeld der Schulen und in den Ausgehvierteln treffen, einen Riegel vorzuschieben.
Diese Vorschrift soll auf Wunsch des Innenministeriums auch rigoros durchgesetzt werden. Im Falle einer Missachtung sollen wie in Latium Geldbußen von 500 bis 3.000 Euro fällig werden.
Im Rom sind bereits flächendeckende Kontrollen durchgeführt worden. Kabinettschef im Innenministerium, Bruno Frattasi, hat bereits ein Rundschreiben an sämtliche Präfekturen im gesamten Staatsgebiet verschickt, damit die notwendigen Maßnahmen zur Minimierung der Ansteckungsgefahr ergriffen werden. Im Rundschreiben wird zum Einsatz der Ordnungshüter klar angespornt, um die Regeln durchzusetzen. Gezielte Kontrollen sollen zu Uhrzeiten und an Ortschaften durchgeführt werden, wo es gewöhnlich vermehrt zu Menschenansammlungen kommt.
Neben den Ordnungshütern soll auch das Militär ausrücken. Das hat das Innenministerium im selben Rundschreiben beschlossen. Zur Verstärkung bei den Kontrollen könne auch auf Personal des Heeres zurückgegriffen werden, heißt es.
Ein Ad-hoc-Plan könnte speziell für Kampanien ausgearbeitet werden. Die Region gehört zu jenen mit der höchsten Einwohnerdichte und den meisten Neuansteckungen pro Tag. Die Anfrage hat der Präsident der Region, Vincenzo De Luca, selbst an das Innenministerium gestellt. Auch in Kampanien sollen in den kommenden Tagen vermehrt Kontrollen seitens der Ortndungskräfte durchgeführt uns Verstöße geahndet werden.
Während sich an anderen Vorschriften wie das Waschen und Desinfizieren der Hände sowie an der Einhaltung des Mindestabstands von einem Meter grundlegend nichts ändert, sollen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen in jedem Fall auf maximal 200 Personen beschränkt werden. Dies soll für Kino- und Konzertsäle, aber auch für Hochzeiten gelten. Die Diskotheken hingegen sollen auch weiterhin geschlossen bleiben. Im Freien hingegen sollen sich für Veranstaltungen aller Art höchstens 1.000 Personen gemeinsam treffen dürfen.
Letzten Informationen zufolge soll sich die Regierung im Falle steigender Corona-Zahlen die Möglichkeit vorbehalten, für Lokale jeglicher Art eine Sperrstunde einzuführen. Ab 22.00 oder 23.00 werden in diesem Fall die Lokale geschlossen sein. In den Gemeinden Tramutola und Marsicovetere in der Basilikata müssen Lokale sogar ab 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr in der Früh geschlossen bleiben. Friseure mussten schließen. Die Maßnahmen gelten vorerst bis 13. Oktober.
In Südtirol möchte Landeshauptmann Arno Kompatscher einen autonomen Weg gehen und selbst über Maßnahmen für Südtirol entscheiden.