Von: mk
Elba – Ein Mega-Knall im Mittelmeer sorgt derzeit für Stirnrunzeln. Die Ursache des Phänomens scheint derzeit nämlich alles andere als klar zu sein. Die Theorie, von der die Experten derzeit am ehesten ausgehen: Es könnte sich um den Einschlag eines Meteoriten handeln.
Gegen 16.31 Uhr am Donnerstag hat eine Messstation auf der Insel Elba ein „seismisches akustisches Ereignis“ gemessen. Der ungewöhnliche Lärm sorgte von der Toskana bis zur 60 Kilometer entfernten Insel Korsika für Angst und Verwirrung. Wie die Online-Ausgabe der Bild-Zeitung berichtet, sollen sogar Fenster zerbrochen sein.
Eugenio Giani, Präsident der Toskana, sprach zunächst von einem Erdbeben. Obwohl dies sehr naheliegend klang, musste er sich später korrigieren: Die italienische Erdbebenwarte hatte nämlich kein Beben registriert.
Der Ort, woher das infernalische Geräusch stammte, war stattdessen der Raum „oberhalb“ der Insel Montecristo. Wie das geophysikalische Institut in der Toskana erklärte, habe sich der Auslöser der Erschütterungen Messungen zufolge mit einer Geschwindigkeit von mehr als 600 Kilometern pro Sekunde bewegt. Ein in die Atmosphäre eingedrungener Meteorit scheint deshalb am wahrscheinlichsten, heißt es.
Das Institut geht davon aus, dass es sich um das Fragment eines Asteroiden handeln könnte, das in der Erdatmosphäre zerfiel und große Energiemengen freisetzte.
Der Corriere della Sera zitierte hingegen einen Mitarbeiter der italienischen Katastrophenschutzbehörde, der anonym bleiben wollte. Er ging von einem Flugzeug aus. Giani bestritt dies allerdings und versicherte, dass laut Luftwaffe dort kein Flugzeug einen Überschallknall hätte abgeben können.
Medien spekulierten außerdem über einen Gasausbruch, der sich unter der Wasseroberfläche ereignet habe. Doch auch diese Theorie konnte bislang nicht bestätigt werden.
Dass es sich nicht um den ersten Knall in der Region handelt, macht die Sache noch mysteriöser. Laut Berichten regionaler Zeitungen wurden bereits 2012, 2016 und 2023 ähnliche Ereignisse auf Elba gemeldet. Die Ursache sei bis heute nicht geklärt.
Wie das geophysikalische Institut angibt, soll der Knall am Donnerstag allerdings deutlich lauter gewesen sein.