Von: luk
Rom – Der in Italien bekannte TV-Moderator und Partner von Regierungschefin Giorgia Meloni (46), Andrea Giambruno (42) hat mit Vergewaltigungsaussagen für Empörung gesorgt. In seiner Sendung auf dem TV-Sender Rete 4 verharmloste er Vergewaltigungen und gab zugleich den Opfern die Schuld.
In einer Diskussion mit anderen Journalisten meinte Giambruno an Frauen gerichtet: “Wenn man tanzen geht, hat man das Recht, sich zu betrinken. Aber wenn man es vermeidet, sich zu betrinken und das Bewusstsein zu verlieren, vermeidet man vielleicht auch, in Schwierigkeiten zu geraten. Denn so trifft man auf den Wolf.” Damit wirft er Frauen vor, überhaupt erst das Interesse der Peiniger zu wecken.
Giambruno stimmt auch den Aussagen von Pietro Senaldi, der die rechtsgerichtete Zeitung Libero herausgibt, zu. Dieser hatte erklärt: „Wenn du eine Vergewaltigung vermeiden willst, darfst du vor allem nicht das Bewusstsein verlieren, sondern musst einen klaren Kopf behalten.“
Fassungslosigkeit in Italien
Nach den Aussagen von Giambruno, der mit Meloni eine gemeinsame Tochter (6) hat und den anderen Beteiligten in der Runde herrscht in großen Teilen Italiens Fassungslosigkeit. Der PD und die Fünf-Sterne-Bewegung warfen dem 42-Jährigen Verharmlosung der Vergewaltigung vor und bezeichneten die Aussagen als “beschämend und inakzeptabel”. Auch wenn eine Frau viel trinkt, müsse sie nicht mit einer Vergewaltigung rechnen.
Die bekannte Influencerin Chiara Ferragni hat sich ebenfalls gegen die Worte des TV-Moderators gestellt. Sie meint in einem Instagram-Beitrag, es handle sich um “pures ‘Victim blaming'”. Komischerweise trage immer die Frau die Schuld.
Serie von Massenvergewaltigungen als Hintergrund
Die getätigten Aussagen sind vor dem Hintergrund einer Serie von Massenvergewaltigungen zu sehen, die in Italien ohnehin schon für Entsetzen gesorgt haben. Erst vergangene Woche wurden in Neapel zwei junge Mädchen Opfer einer Horde junger Männer. Anfang Juli vergewaltigte eine Gruppe von Männern eine 19-Jährige in Palermo. Die Tat wurde gefilmt.
Statement von Meloni gefordert
In Italien tobt daher eine Debatte um härtere Strafen von Sexualstraftätern. Die Sager ihres Partners im TV dürften es Premierministerin Giorgia Meloni nicht leichter gemacht haben. Viele fordern ein deutliches Statement von ihr.