Mehrere Tote – 200 Personen evakuiert

Staatsanwalt ermittelt nach Klinikbrand in Rom

Samstag, 09. Dezember 2023 | 17:00 Uhr
Update

Von: mk

Rom – In Tivoli bei Rom hat sich gegen 23.00 Uhr am Freitagabend ein verheerender Brand in einem Krankenhaus entfacht. Drei Menschen sind ums Leben gekommen. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen fahrlässiger Brandverursachung und mehrfacher fahrlässiger Tötung in die Wege geleitet.

192 Personen mussten evakuiert werden, 174 davon waren Patienten, darunter auch Kinder und schwangere Frauen.

Bei den drei Todesopfern soll es sich um Senioren handeln. Mindestens eine Person ist an Sauerstoffmangel gestorben.

Eine vierte Person soll bereits vor dem Brand verstorben sein, das Feuer war angeblich nicht dafür verantwortlich. Die Familienangehörigen der 84-jährigen Patientin fordern trotzdem Klarheit.

Die evakuierten Patienten wurden je nach Schweregrad ihrer Erkrankung auf andere Spitäler in Rom verteilt.

Die Flammen sollen vom Kellergeschoss zur Leichenhalle vorgedrungen sein und anschließend auch die Küche und den ersten Stock erreicht haben. Der Rauch hat sich offenbar aber auch in den höheren Stöcken ausgebreitet.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Autopsie der Verstorbenen angeordnet. Auch das Rauchmeldesystem soll untersucht werden. Die Feuerwehr ermittelt, wie sich der Brand entwickelt hat und wie er genau verlaufen ist.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa schreibt, soll ersten Erhebungen zufolge das Feuer von außen auf der Rückseite des Gebäudes seinen Ursprung genommen haben. Auch die Stromversorgung wurde unterbrochen. Unter den Patienten, die evakuiert werden mussten, trat zum Teil Panik auf.

Die Staatsanwaltschaft teilt mit, dass mehrere Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Umgebung sichergestellt wurden. Brandstiftung wird derzeit ausgeschlossen.

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aus und bekundete ihr Mitgefühl für die Personen, die evakuiert werden mussten. Gesundheitsminister Orazio Schillaci sprach ebenfalls sein Beileid aus und bedankte sich außerdem bei den Einsatzkräften.