Von: mk
Trient – Der 33-jährige Suleiman Adams aus Ghana, der wegen Mordes zu 20 Jahren Haft verurteilt worden ist, geht in Berufung. Der Mann hatte am 29. Dezember 2020 die Ziegenhirtin Agitu Ideo Gudeta in der Fraktion Gereut im Fersental in Südtirols Nachbarprovinz Trient auf brutale Weise mit einem Hammer getötet.
Sein Anwalt Nicola Zilio hat das Urteil in erster Instanz angefochten. Ein sexueller Übergriff vonseiten seines Mandanten habe nie konkret stattgefunden.
Der 33-Jährige hatte mehrmals seinem Verteidiger erklärt, es sei aus ökonomischen Gründen zu dem Mord gekommen. Leidenschaft habe keine Rolle gespielt. Adams hat von Anfang auch erklärt, die Tat zu bereuen.
Die Verteidigung zielt darauf ab, mildernde Umstände geltend zu machen, die der Vorverhandlungsrichter nicht anerkannt hat.
Agitu Ideo Gudeta war eine äthiopische Oromo-Bäuerin, Unternehmerin und Umweltschützerin, die nach Italien geflogen war, nachdem sie aufgrund ihrer politischen Aktivitäten gegen Land Grabbing durch das Militär im Auftrag internationaler Konzerne verfolgt wurde. Im Fersental hatte sie einen Ziegenhof gegründet, um Molkerei- und Schönheitsprodukte zu produzieren. Dafür züchtete sie die indigene Ziegenrasse und wurde für Presse und Politik ein landesweites Symbol für Umweltschutz und erfolgreiche Flüchtlingsintegration in die italienische Gesellschaft.