Von: mk
Brescia – Der 47-jährige Maurer Massimo Bossetti aus Mapello wurde auch in der zweiten Instanz wegen des Mordes an Yara Gambirasio zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Schwurgericht in Brescia befand den Mann für schuldig.
Die 13-jährige Yara aus Brembate di Sopra war am 26. November 2010 nach einer Tanzstunde plötzlich spurlos verschwunden. Drei Monate später fand man ihren leblosen Körper in einem Acker in Chignolo d’Isola in der Provinz Bergamo. Der tragische Mord sorgte italienweit für Aufsehen und hielt jahrelang die Öffentlichkeit in Atem.
Bossetti beteuerte auch im Berufungsverfahren seine Unschuld. Yara hätte seine Tochter sein können, äußerte er sich in einer spontanen Erklärung vor Gericht. Nicht wäre so grausam vorgegangen. Gleichzeitig betonte er, „Opfer des größten Justizirrtums in der Geschichte“ zu sein. Seine Verteidiger plädierten auf Freispruch und sie forderten eine Wiederholung der DNS-Analyse.
Die gefundene DNS-Probe auf den Hosen und auf der Unterwäsche der 13-Jährigen gilt als Kernbeweisstück. Die Ermittler stießen auf Bossetti, nachdem sie eine sehr ähnliche DNS-Probe auf einer Briefmarke entdeckten. Diese stammte allerdings von einem Giuseppe Guerinoni, der bereits im Jahr 1999 gestorben war.
Daraus entwickelte sich die Hypothese, dass es sich bei dem Täter möglicherweise um einen unehelichen Sohn von Guerinoni handeln könnte. Im Juni 2014 klickten für Massimo Bossetti. Seine DNS stimmte mit jenem des bislang unbekannten Täters überein.
Bossetti hat angekündigt, auch das Urteil in zweiter Instanz Berufung einzulegen.