Von: mk
Gereut – Die 42-jährige äthiopische Ziegenzüchterin Agitu Gudeta Ideo, die am vergangenen 29. Dezember in ihrem Haus in der Fraktion Gereut im Fersental von einem Angestellten getötet worden ist, ist doch nicht vergewaltigt worden. Dies geht aus dem Ergebnis der Autopsie hervor.
Kurz nach der Tat hatte der 32-jährige Adams Suleimani ein Geständnis abgelegt. Er soll offenbar zu einer Auseinandersetzung gekommen sein, weil ein Gehalt nicht ausgezahlt worden war. Der Mann ist verhaftet worden.
Ersten Informationen zufolge waren auf dem Leichnam von Agitu Gudeta Ideo sehr viele Verletzungsspuren erkennbar gewesen – auch am Kopf. Die Ermittler waren gleich am Anfang von einem Hammer als Tatwaffe ausgegangen, der auch beschlagnahmt worden war.
Die Obduktion wurde am Institut für Gerichtsmedizin in Verona durchgeführt. Aus dem Ergebnis geht nun hervor, dass sich die 42-Jährige gegen die Schläge mit dem großen Hammer gewehrt hatte. Außerdem wurde die Vermutung der Ermittler bestätigt, dass Agitu Gudeta Ideo am Vormittag vor 11.00 Uhr ums Leben gekommen war. Todesursache ist eine tiefe Kopfverletzung auf der Vorderseite, die von der Metallseite des Hammers herrührt.
Der Schlag hatte Schädelbrüche und inneren Blutungen zur Folge, die kurz darauf zum Tod der 42-Jährigen führten.
Kurz nach der Tat hatten die Carabinieri vermutet, dass es zu einem Vergewaltigungsversuch gekommen war. Im Rahmen der Autopsie konnte allerdings keine Vergewaltigung nachgewiesen werden.
Nach ihrer Flucht aus Äthiopien hatte Agitu Gudeta Ideo im Fersental eine neue Heimat gefunden. Die überaus fleißige Hirtin und Ziegenzüchterin, die als Beispiel einer gelungenen Integration gilt, hatte nach und nach einen florierenden Betrieb – „La Capra Felice“ – aufgebaut. Wegen ihres wirtschaftlichen Erfolges und weil sie mit zäher Leidenschaft für eine gerechtere Welt gekämpft hatte, hatte Agitu Gudeta Ideo zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Sie vermarktete ihre vielen Qualitätsprodukte in ihrem eigenen Hofladen, in einem Geschäft in Trient und in Bozen.