Musk-Vertrauter legt sich mit Italien an

Von: mk

Rom – Die italienische Politik sieht sich mit ungewöhnlich harscher Kritik aus dem Lager von Tech-Milliardär Elon Musk konfrontiert. Andrea Stroppa, Musks enger Vertrauter in Italien, hat die Verabschiedung des neuen Raumfahrtgesetzes durch das italienische Parlament in scharfen Tönen verurteilt. Insbesondere die Zusammenarbeit der beiden politischen Schwergewichte, der rechtsgerichteten Fratelli d’Italia und der Mittelinks-Partei Partito Democratico, stieß bei Stroppa auf Unverständnis.

In einem aufsehenerregenden Beitrag auf der Plattform X (ehemals Twitter) warf Stroppa den italienischen Politikern vor, Musks Unternehmen Starlink und SpaceX als “die Bösen” darstellen zu wollen. Er drohte gar mit dem Abbruch zukünftiger Kooperationen und empfahl seinen “Freunden” bei Fratelli d’Italia, von weiteren Einladungen zu Konferenzen und Veranstaltungen abzusehen.

Stein des Anstoßes ist ein Gesetzesentwurf, der die Nutzung von Technologien wie Starlink und SpaceX in Italien regulieren soll. Die vom Partito Democratico eingebrachten Abänderungen, die Aspekte der nationalen Sicherheit und der industriellen Rückflüsse betonen, scheinen Stroppa besonders zu missfallen.

Die Debatte über das Raumfahrtgesetz wird im zuständigen Gesetzgebungsausschuss der Abgeordnetenkammer fortgesetzt. Die von der Demokratischen Partei vorgeschlagenen Änderungsanträge führen Kriterien zur Diversifizierung der Lieferungen ein, um die digitale Sicherheit des Landes zu stärken.

Stroppas Frontalangriff hat auch Reaktionen von Südtiroler Vertretern im römischen Parlament ausgelöst. Der Bozner Senator Luigi Spagnolli, Vizepräsident der Gruppe für Autonomien, verurteilte Stroppas Äußerungen aufs Schärfste. Er nannte sie einen “Angriff auf die Unabhängigkeit des Parlaments” und betonte, dass italienische Institutionen “nicht im Dienst eines ausländischen Multimilliardärs” stünden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen Elon Musks Unternehmen und der italienischen Regierung in Zukunft entwickeln werden. Stroppas Drohungen könnten jedoch ein Signal dafür sein, dass die Zeiten unkomplizierter Zusammenarbeit vorerst vorbei sind.