Politik und Kirche dagegen

Muslime in Italien fordern “Vielweiberei”

Mittwoch, 10. August 2016 | 16:22 Uhr

Von: luk

Rom – Eine Forderung von Muslimen in Italien sorgt derzeit für Aufregung: Ihr Anliegen ist es, mehrere Frauen heiraten zu dürfen, so wie es auch in ihrem Heimatland üblich ist.

Doch Polygamie ist in Italien verboten und vermutlich wird das auch noch länger so bleiben, denn die Politik in Rom wird auf die Forderung der Muslime nicht eingehen, meint SVP-Senator Hans Berger.

Auch die Kirche in Südtirol lehnt die Polygamie Medienberichten zufolge strikt ab. Damit würden die Würde und die Rechte der Frauen verletzt werden.

In islamischen Ländern ist die sogenannte Vielweiberei hingegen gang und gäbe. Ein Mann darf somit mehrere Frauen haben.

sarà il sabato d'agosto o che abbiamo toccato un nervo scoperto della Weltanschauung nazionale o che, infine abbiamo…

Posted by Hamza Roberto Piccardo on Saturday, August 6, 2016

Was meint ihr dazu? Sollte auf die Forderung der Muslime eingegangen werden?

 

 

Pöder: “Mal sehen wie die Linke darauf reagiert”

“Nach der Einführung der Homo-Ehe fordern Italiens Muslime das Recht auf Polygamie, also die so genannte Vielehe. Mal sehen wie Linke und Grüne nun darauf reagieren”, so der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.

Der Gründer der italienischen Islam-Vereinigung Ucoii, Hamza Roberto Piccardo, hat in Anlehnung an die jüngst in Italien erfolgte Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe auch die Polygamie, also die Ehe oder eheähnliche Gemeinschaft mit mehreren Partnern gleichzeitig als Bürgerrecht in den Raum gestellt. In manchen islamischen Gesellschaften ist es üblich, dass Männer mehrere Frauen gleichzeitig heiraten, mit Hauptfrau und Nebenfrauen.

“Freilich meinen die Vertreter der islamischen Gemeinschaft in Italien damit nur die Heirat oder eine eheähnliche Gemeinschaft eines Mannes mit mehreren Frauen und nicht umgekehrt. Rechtlich gesehen ist die Polygamie derzeit noch ausgeschlossen. Es wird aber spannend, die Reaktionen der Grünen und Linken zu sehen, wenn die muslimischen Männer ein Bürgerrecht der Vielehe mit mehreren Frauen  einfordern. Theoretisch dürfte die Linke ja im Sinne der Bürgerrechte gegen die Polygamie im Sinne der Muslime überhaupt nichts einzuwenden haben”, so Pöder. “Damit würden dann in doppeltem Sinne Grundrechte in erweiterter Form geschaffen: Zum einen kann dann  jeder jeden und möglichst viel davon heiraten und gleichzeitig würden die Forderungen und Lebensweisen der islamischen Religionsgemeinschaften respektiert und gestärkt, was ebenfalls für Jubelstürme bei Linken und Grünen sorgen dürfte.”