Von: ka
Castiglione della Pescaia – Ein Strand in Castiglione della Pescaia, einem Badeort in der südlichen Toskana, wurde am Samstag Schauplatz eines rassistischen Angriffs. Nachdem er sein Strandtuch ausgebreitet hatte, wurde ein 25-jähriger Mann aus dem Senegal von einem Mann zuerst rassistisch beschimpft und zum Gehen aufgefordert und anschließend von ihm und dessen Freund verprügelt.
Der ursprünglich aus dem Senegal stammende Mamady Dabakh Mankara wollte wie viele andere auch eigentlich nur ein paar fröhliche Stunden auf dem Strand von Castiglione della Pescaia verbringen. Nachdem der 25-jährige Senegalese, der sich seit vier Jahren in Italien aufhält und für eine gemeinnützige Organisation, die in der Behindertenbetreuung tätig ist, arbeitet, im Schatten eines Pavillons sein Strandtuch ausgebreitet hatte, wurde er sofort von seinem Nachbarn angegangen. Der Strandnachbar – ein Italiener, der sich zusammen mit seinem kleinen Sohn und dem Rest der Familie auf dem Strand aufhielt – begann sofort, ihn rassistisch zu beschimpfen und zum Gehen aufzufordern.
„N…. hier kannst du nicht bleiben, sagte er zu mir. Ihr kommt zu uns, um unsere Frauen zu vergewaltigen, verschwindet!“, so die Erzählung von Mamady Dabakh Mankara. „Anschließend schlug er mich mit der Faust ins Gesicht. Ich versuchte, zu reagieren. Dann griffen umstehende Personen ein und trennten uns. Ich war gerade dabei, zu gehen, als ein Freund des Mannes hinzukam und ebenfalls auf mich einprügelte. Ihr N…., die ihr hier herkommt, um die Mädchen zu vergewaltigen, sagten beide zu mir“, so die Schilderung des Angriffs durch den 25-jährigen Senegalesen.
Während Mamady Dabakh Mankara auf den Boden fiel, verständigten Zeugen des Angriffs die Carabinieri. „Der sieben bis acht Jahre alte Sohn sagte seinem Vater, dass er sich beruhigen solle und dass auf dem Strand für alle Platz sei. Nach dem Eingreifen der Carabinieri, die von allen Anwesenden die Ausweispapiere verlangten, näherte sich der Mann mir und sagte mir, dass er Frieden schließen und mich zum Abendessen einladen wolle. Aber für mich ist das noch beleidigender. Ich finde es erniedrigend. Ich brauche kein Abendessen, ich will nur respektiert werden“, so die Schilderung des Tathergangs durch den 25-jährigen Senegalesen.
Mamady Dabakh Mankara, der beim Angriff eine Gesichtsverletzung erlitten hatte, kündigte an, Anzeige zu erstatten. Der 25-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ihm die Ärzte eine Heilungsdauer von einer Woche bescheinigten.
🔺🔴🟥 Questo ragazzo – Mamady, 25 anni Senegalese – è uno degli operatori della Fondazione Il Sole. Lavora presso uno dei…
Pubblicato da Fondazione il Sole o.n.l.u.s. su Domenica 2 agosto 2020
Der rassistische Angriff wurde von vielen Menschen scharf verurteilt. Auch der Arbeitgeber von Mamady Dabakh Mankara – die in der Betreuung von Behinderten tätige, gemeinnützige Organisation „Fondazione Sole“ – stellte sich hinter ihren Angestellten. „Er arbeitet seit mehr als zwei Jahren für uns – zuerst als Zivildienstleistender und dann als Angestellter. Wir alle stehen hinter ihm und wir schämen uns für diese üblen Rassisten, die ihn gestern in Castiglione della Pescaia angegriffen haben. Sie müssen in Gewahrsam genommen und bestraft werden. Für Intolerante darf es keine Toleranz geben“, so die Stiftung Fondazione Sole auf ihrer Facebook-Seite.
Viele Leser und Kommentatoren stimmten diesen Worten zu. Einige fügten hinzu, dass der Sohn des Rassisten trotz seiner Jugend weit mehr Intelligenz, Reife, menschliche Nähe und Toleranz besitze als sein Vater.