Von: mk
Trient/Bologna – Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Sonntag Italien heimgesucht und haben unter anderem in der Gegend von Bologna in der norditalienischen Region Emilia Romagna zu zahlreichen Problemen geführt. Ein 20-Jähriger ist in Pianoro bei Bologna tot geborgen worden. Sein Auto wurde vom Wasser eines Flusses mitgerissen, der plötzlich über die Ufer trat.
Bereits am Sonntagmorgen traf in Bologna eine erste mobile Einheit des Zivilschutzes aus dem Trentino ein, um bei den durch Überschwemmungen und Überflutungen von Wasserläufen bedingten Einsätzen Unterstützung zu leisten.
19 Mitglieder der Berufsfeuerwehrleute, Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehren sowie Mitarbeiter des Dienstes für Risikoprävention machten sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg.
Der Regen fiel die ganze Nacht über und bis etwa 5.00 Uhr in der Früh. Die Niederschläge konzentrierten sich zunächst über dem Gebiet von Bologna und verlagerten sich dann in Richtung Modena.
Die vier Spezialmannschaften, die von Trient aus aufgebrochen sind, setzten Pumpen ein, um Keller und Straßen zu entwässern. Ein zweiter Trientner Einsatztrupp, der 25 Einsatzkräfte umfasst, soll sie unterstützen.
Die Provinz Bologna und das Gebiet um die Adria-Badeortschaft Cesenatico wurden von den Unwettern besonders stark heimgesucht. Mehrere Häuser mussten in den Kleinstädten Budrio, Molinella und Bagnacavallo evakuiert werden. Die Einwohner wurden in einer Sporthalle untergebracht. Wegen der schweren Niederschläge waren viele Verkehrsachsen im Raum von Bologna unbefahrbar. Die Schulen in der Gegend bleiben am Montag geschlossen.
In etwa vier Stunden fielen am Sonntagabend mehr als 80 Millimeter Regen, die einen Großteil der Stadt Bologna und der Umgebung überfluteten. Die kritische Phase begann gegen 21.00 Uhr, als der Fluss Ravone über die Ufer trat und eine der Hauptzufahrtsstraßen zum Stadtzentrum blockierte, wo sich unter anderem das städtische Krankenhaus befindet. In mehreren Teilen Bolognas kam es zu Stromausfällen.
Der Bürgermeister von Bologna, Matteo Lepore rief die Bevölkerung über die sozialen Medien auf, im gesamten Stadtgebiet nicht auf die Straße zu gehen, die Autos nicht zu benutzen und sich in höhere Stockwerke zu begeben, sollte man sich in der Nähe von Sturzbächen befinden. Viele Straßen in der Provinz wurden ganz oder teilweise gesperrt. Auch der Eisenbahnverkehr kam partiell zum Erliegen. Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni drückte den Unwetteropfern ihre Solidarität aus.
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