Von: ka
Verona – Ein Video, das einen Mann zeigt, der sich vor ein Auto wirft, um einen Unfall zu simulieren, beschäftigt die italienische Öffentlichkeit. Dank der Aufnahmen einer Überwachungskamera und der Zeugenaussage des Autolenkers gelang es den Beamten der Stadtpolizei von Verona schnell, den Vorfall aufzuklären und einen 24-jährigen Marokkaner des versuchten Versicherungsbetrugs zu überführen.
— A.I. (@Ultron65) September 27, 2019
Es war am letzten Montagnachmittag, als die Stadtpolizei zu einem Unfall in die Via Torbido von Verona gerufen wurde, um die vorgesehenen Unfallerhebungen durchzuführen. Einer ersten Rekonstruktion des Verkehrsunfalls zufolge sah es so aus, als ob ein Fiat Panda von der Porta del Vescovo kommend auf einen Zebrastreifen einen Fußgänger – es handelte sich bei ihm um einen 24-jährigen Marokkaner – angefahren hätte. Nachdem er sich auf den Zebrastreifen fallengelassen und eine Verletzung vorgetäuscht hatte, wurde er von herbeigerufenen Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht. Den elektronischen Augen, die an dieser Stelle den Veroneser Verkehr überwachen und die gesamte „Unfallszene“ aufgezeichnet hatten, entging aber nicht der versuchte Versicherungsbetrug.
— Luigi Ferrando (@ferrandoluigi) September 26, 2019
In den Aufnahmen ist klar zu erkennen, wie der 24-Jährige beginnt, die Straße auf dem Zebrastreifen zu überqueren. Als er den Panda sieht, schlägt er plötzlich mit den Händen gegen die Seitenscheibe des Kleinwagens und wirft sich dann hinter dem Fiat auf den Zebrastreifen. Der verdutzte Lenker des Fahrzeugs blieb sofort stehen, um nach dem „Verletzten“ zu sehen, und verständigte sofort die Stadtpolizei. Die Zeugenaussage des Lenkers, die Abdrücke der Hände an der Seitenscheibe und die Tatsache, dass keiner der Passanten dem angeblichen „Verletzten“ zu Hilfe geeilt war, ließen den Unfall schnell in einem sehr zweifelhaften Licht erscheinen. Während im Krankenhaus am Marokkaner keine Verletzungen festgestellt werden konnten, überführten die Aufnahmen der Verkehrsüberwachungskameras den 24-Jährigen endgültig des versuchten Versicherungsbetrugs. Der 24-Jährige, der keinen festen Wohnsitz besitzt, wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Der Marokkaner hatte vor drei Monaten bereits einmal eine ähnliche Masche angewendet. Damals hatte er den Beamten gegenüber angegeben, dass er von einem Fahrrad angefahren worden war. Eine Untersuchung im Krankenhaus hatte aber ergeben, dass seine „Erregung“ auf die Einnahme von Alkohol und Drogen und seine Verletzungen nicht auf einen Zusammenstoß mit einem Fahrrad zurückzuführen waren.
„Es handelt sich dabei um Phänomene, die von unseren Beamten ständig überwacht werden und die sofort ausgemerzt gehören. Auch in diesem Fall sind die Überwachungskameras nützlich gewesen, um den Betrug innerhalb kürzester Zeit aufzudecken und den Autofahrer, der sich ohne Schuld in Schwierigkeiten befunden hat, zu entlasten“, so der für die Sicherheit zuständige Assessor der Stadtgemeinde von Verona, Daniele Polato.
Um mögliche Betrügereien zu vermeiden, ruft die Stadtpolizei von Verona die Autolenker zur Vorsicht und Achtsamkeit auf. Zugleich geben die Beamten den eingehenden Rat, angeblichen Unfallopfern niemals Bargeld zu geben, sondern sofort die Ordnungskräfte zu verständigen.