Von: mk
Trient – Ein Angestellter, der aus Krankheitsgründen von seinem Arbeitsplatz fernbleiben wollte, wird vom Inhaber des Betriebs mit dem Tod bedroht. Auf so einen Vorfall hat die Gewerkschaft CGIL im Trentino aufmerksam gemacht. Bei den Ordnungshütern wurde bereits Anzeige erstattet und die Gewerkschaft ist bereit, sich als Nebenklägerin in das Verfahren einzulassen.
Die Episode ist bereits an für sich schwerwiegend. Doch offenbar hatte die Drohung auch einen rassistischen Unterton. Der Angestellte, der aus dem Ausland stammt, war geistesgegenwärtig genug und hat das Gespräch aufgezeichnet. Aus der Abschrift der Audio-Aufnahme gehen die verbalen Entgleisungen des Arbeitgebers deutlich hervor. Kurioserweise beschimpft der Betriebsinhaber den Angestellten mit dem islamischen Namen für Gott.
„Scheiß Allah, … ich schicke dir CasaPound vorbei…, um dich zu überfallen, sie verbrennen dich bei lebendigem Leib, sie fressen dich auf… ich kann dich auch töten, jetzt da Salvini an der Macht ist… sei vorsichtig, wenn du dein Haus verlässt. Heute Abend bereiten wir Patrouillen vor…“, hat der Arbeitgeber unter anderem erklärt.
Wie CGIL-Sekretär Franco Ianeselli betont, handle es sich bei den rassistischen Beleidigungen bislang um einen Einzelfall. Doch dies mindere in keiner Weise die Schwere des Vorfalls. „Der Punkt ist, dass solche Verhaltensweisen im Klima des Hasses und Grolls legitimiert werden, das auch von jenen genährt werde, die sich derzeit in der Regierung befinden“, erklärt Ianeselli. Deshalb könne man es sich nicht leisten, solche Vorfälle zu unterschätzen oder darüber zu schweigen.
Die Anzeige und ein Prozess seien für jene nötig, die mit der Angst, das Haus zu verlassen und Opfer eines fremdenfeindlichen Übergriffs zu werden, zur Arbeit gehen und leben. Dem Arbeitnehmer wird deshalb auch ein Rechtsbeistand zur Verfügung gestellt.