Von: ka
Mailand – „Die Geimpften infizieren sich nur für wenige Stunden und bemerken es nicht einmal“, so Professor Massimo Clementi. Der angesehene Virologe, der am Mailänder Krankenhaus San Raffaele das Labor für Mikrobiologie und Virologie leitet, erklärt das Phänomen der vorübergehenden und harmlosen „Blitzinfektionen“, die praktisch ausschließlich die Geimpften betreffen.
Derzeit sind in Italien fast 74 Prozent der über Zwölfjährigen vollständig geimpft. Infolge des in der Bevölkerung immer weiter verbreiteten Impfschutzes werden die Coronazahlen immer besser. Gegenüber der Vorwoche sind in Italien sowohl die Anzahl der Neuinfektionen als auch der Rt-Wert gesunken. Letzterer ist inzwischen auf 0,92 gefallen. Dies ist wahrscheinlich auch darauf zurückzuführen, dass sogenannte „Blitzinfektionen“, die asymptomatisch sind und im Wesentlichen harmlos verlaufen, unter Geimpften vorkommen können, ohne dass sie von den Angesteckten bemerkt werden. Der Infizierte stellt keine Symptome und keine Anzeichen fest. Die Infektion dauert gerade einmal ein paar Stunden und wird vom Infizierten nicht als solche wahrgenommen. Dank des Impfschutzes geht die Ansteckung so schnell vorüber wie sie gekommen ist.
Der Leiter des Labors für Mikrobiologie und Virologie am Krankenhaus San Raffaele in Mailand sowie Mitbegründer und Präsident der italienischen Gesellschaft für Virologie, Professor Massimo Clementi, erklärt das seltsame Phänomen.
CONTAGI IN CALO. DAI NUOVI DATI ISS L'RT SCENDE A 0,92
CONTAGI IN CALO. DAI NUOVI DATI ISS L'RT SCENDE A 0,92 Dal monitoraggio settimanale arriva la conferma del calo dei contagi. L'indice RT scende, come pure l'incidenza. Solo la Sicilia resta in zona gialla. Intanto si pianifica la somministrazione della terza dose per i più fragili, ci sono ancora tre milioni e mezzo di non vaccinati sopra i 50 anni. Lucia Sgueglia e Valeria Collevecchio dal Tg3 delle 19 del 10 settembre 2021
Posted by Tg3 on Friday, September 10, 2021
„Vollständig geimpfte Personen, die erneut mit dem Virus in Kontakt kommen, können – wahrscheinlich vorübergehend und mit einer geringen Belastung – infiziert werden. Der Impfstoff induziert die Bildung von Antikörpern und führt zu einer Immunität, die auf die im Blutserum vorhandenen IgG und IgM gründet. Er bietet allerdings nicht die Möglichkeit, eine andere Klasse von Antikörpern zu bilden, die für die unmittelbare Abwehr der Infektion an der Eintrittsstelle wichtig sind: Diese werden als „sekretorische IgA-Antikörper“ bezeichnet. Dieser Umstand erlaubt es dem Virus, vor dem Eintreten der durch den Impfstoff erzeugten Immunität einige Replikationszyklen zu vollziehen. Dies kann dazu führen, dass die betreffende vollständig geimpfte Person für eine gewisse Zeit – vermutlich aber nur für wenige Stunden – infektiös für andere sein kann. Die Infektion reicht aber nicht aus, um die Krankheit zu entwickeln. In der Tat zeigt die betroffene Person fast nie Symptome und muss nur in seltenen Fällen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen“, so Massimo Clementi gegenüber Huffpost.
„Die gesunkene Nettoreproduktionszahl Rt besagt, dass das Virus weniger zirkuliert und dass die derzeitige Infektionsphase im Abflauen begriffen ist. Allerdings müssen wir bedenken, dass sich in der aktuellen Phase zwei Epidemien überschneiden: Jene der Geimpften, die von wenigen Fällen, geringen Symptomen, milden Verläufen und sehr wenigen Krankenhausaufenthalten gekennzeichnet ist, und jene der Ungeimpften. Die Epidemie der Ungeimpften zählt viel mehr Fälle und verursacht eine viel größere Anzahl von schweren Krankheitsverläufen und stationären Aufnahmen. Daher ist es keine Überraschung, dass fast alle stationären Aufnahmen auf ungeimpfte Patienten oder Personen, die den Impfzyklus noch nicht abgeschlossen haben, zurückzuführen sind“, meint der Virologe.
Massimo Clementi fügt hinzu, dass zwar immer wieder neue Varianten auftreten können, aber das Virus sich nicht unendlich verändern könne. Auf den Green Pass und die Impfpflicht angesprochen, entgegnet der angesehene Virologe, dass es aus wissenschaftlicher Sicht ideal wäre, dass alle Personen, die sich impfen lassen können, der Coronaschutzimpfung zustimmen. Er hoffe aber, dass es genügt, eine ausreichende Anzahl von Personen dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen.