Von: ka
Rom – Von der von der Wiener Regierung beschlossenen Impfpflicht – Österreich ist das erste europäische Land, das die Pflichtimpfung einführt – geht für ganz Europa eine Signalwirkung aus. Selbst in den Impfzentren der mittelitalienischen Region Latium sind die Folgen der drastischen Entscheidung zu spüren. „Seit Wien die Einführung der Impfpflicht beschlossen hat, verzeichnen wir auch hier einen spürbaren Anstieg der Erstdosen“, so der Assessor für das Gesundheitswesen der Region Latium, Alessio D’Amato.
In der mittelitalienischen Region Latium werden seit Kurzem täglich 2.000 zusätzliche Erstdosen verabreicht. Seit einige europäische Länder begonnen haben, die Einschränkungen für nicht geimpfte Personen zu verschärfen, hat die regionale Impfkampagne plötzlich erneut Fahrt aufgenommen. Der Assessor für das Gesundheitswesen der Region Latium, Alessio D’Amato, nennt das Phänomen bezeichnenderweise „Österreich-Effekt“. „Seit Wien die Einführung der Impfpflicht beschlossen hat, verzeichnen wir auch hier einen spürbaren Anstieg der Erstdosen“, meint D’Amato.
Den Verantwortlichen der Impfzentren der mittelitalienischen Region fällt auf, dass der Wiener Beschluss der einschneidenden Maßnahme den Impfzentren viele neue Impfwillige beschert. Seit Beginn der letzten Woche zählen die Impfzentren im Schnitt rund 2.000 Erstimpfungen. Bei ihnen handelt es sich in vielen Fällen um „reuige“ Impfgegner. Am Samstag sind überraschenderweise sogar mehr Erst- als Zweit- und Auffrischimpfungen verabreicht worden.
„Es handelt sich um eine äußerst erfreuliche Entwicklung. Sie bedeutet, dass mittlerweile viele der hartnäckigsten Verweigerer ihre Haltung aufgeben und davon überzeugt werden, sich impfen zu lassen“, so das Fazit von Alessio D’Amato. Der Assessor für das Gesundheitswesen der Region Latium freut sich, endlich den harten Kern der Impfgegner für die Impfung gewinnen zu können.
Beobachter glauben neben dem „Österreich-Effekt“ weitere Gründe für diese erfreuliche Entwicklung zu erkennen. Zum einen dürfte die Entscheidung der römischen Regierung, weitere schärfere Einschränkungen, die nur für Ungeimpfte gelten werden, zu verhängen, vielen Impfskeptikern die Aussichtslosigkeit ihrer Haltung vor Augen führen. Zum anderen liegt der Erfolg der italienischen Coronapolitik – fast normales Leben in Ländern mit höherer Impfquote und dramatische vierte Welle in Österreich und Deutschland – für alle sichtbar offen auf der Hand. Selbst die Kundgebungen der Impfgegner und Coronaleugner ziehen immer weniger Demonstranten an.
Auch die Zahlen der stationären Aufnahmen sprechen eine deutliche Sprache. Bei drei Viertel der auf den Intensivstationen und Abteilungen für Ansteckungskrankheiten aufgenommenen Patienten handelt es sich entweder um Ungeimpfte oder um Personen, die den Impfzyklus noch nicht abgeschlossen haben.
Es besteht auch Grund zur Hoffnung, dass der „Österreich-Effekt“ auch Südtirol erreicht.