Von: red
Venedig, Barcelona, Amsterdam oder auch Goa in Indien – Orte, die für ihre Schönheit und Kultur weltberühmt sind, kämpfen zunehmend mit den Schattenseiten des Massentourismus. Überfüllte Straßen, steigende Mietpreise und Umweltprobleme setzen den beliebten Reisezielen zu. Doch was bedeutet das für Einheimische und Reisende?
In den letzten Jahren hat der Tourismus in vielen Metropolen und Naturparadiesen Rekordzahlen erreicht. Vor der Pandemie besuchten jährlich rund 30 Millionen Touristen Venedig. Venedig selbst ist eine Stadt mit nur 50.000 Einwohnern. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in Barcelona, wo Anwohner gegen steigende Lebenshaltungskosten und Lärm demonstrieren. Auf Mallorca, das Lieblingsreiseziel vieler, nehmen Proteste gegen Billigtourismus zu.
Die Auswirkungen sind vielfältig: Innenstädte veröden, weil Wohnraum für Kurzzeitvermietungen wie Airbnb genutzt wird. Die Infrastruktur leidet unter den Besucherströmen, Naturschutzgebiete werden durch unkontrollierte Menschenmengen zerstört. Gleichzeitig geraten lokale Unternehmen unter Druck, weil die Mieten steigen und sich das Stadtbild an kurzfristige touristische Bedürfnisse anpasst.
In Goa sind überfüllte Strände noch das kleinste Übel: Die Umwelt leidet durch den Müll und den neuen Bauprojekten für Touristen, die Lebenshaltungskosten steigen, Einheimische müssen mit Wasserknappheit wegen des hohen Verbrauchs von Hotels auskommen und neue soziale Probleme entstehen durch den Partytourismus.
Um dem Problem zu begegnen, setzen einige Orte auf striktere Regulierungen. Amsterdam hat die Zahl der Airbnb-Vermietungen begrenzt, Dubrovnik beschränkt die Besucherzahlen seiner Altstadt und Venedig führt eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen ein. Nachhaltiger Tourismus wird zum Schlüsselbegriff: weniger Billigflüge, mehr Qualität statt Quantität.
Dennoch bleibt die Herausforderung groß, denn viele Einheimische leben von den Einnahmen des Tourismus. Jedoch droht auch ohne Regulierung der Verlust der einzigartigen Atmosphäre dieser Orte und der Grund, warum die Städte überhaupt so viele Touristen anziehen. Die Balance zwischen Wirtschaft und Schutz wird zur entscheidenden Frage für die Zukunft des Reisens.
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