Die Gefahren der Tabakalternative

Palermo: E-Zigarette explodiert im Mund einer 20-Jährigen

Montag, 21. Oktober 2024 | 16:26 Uhr

Von: Ivd

Palermo – Es sind Meldungen wie diese, die Benutzer von E-Zigaretten aufhorchen lassen sollten: In Palermo ist eine E-Zigarette während der Benutzung explodiert und verursachte eine schwere Verletzung im Gesicht der 20-jährigen Benutzerin. Immer wieder kommt es zu solchen Vorfällen, doch bisher gibt es kein Einlenken der Politik. Auch der durch die Benutzung entstehende Elektroschrott wird immer wieder kritisiert, doch die E-Zigaretten-Lobby scheint standhaft.

Eigentlich wollte eine 20-Jährige ihren Urlaub in Palermo mit ihrem Freund in Ruhe genießen und entspannt an ihrer E-Zigarette ziehen. Dabei kam es jedoch zu einem Batteriekurzschluss und das kleine Elektrogerät explodierte im Mund der jungen Frau. Der Besitzer eines nahe gelegenen Restaurants alarmierte sofort den Notruf und die 20-Jährige wurde umgehend in das nächste Krankenhaus gebracht.

Die Meldungen über Fehlfunktionen in akkubetriebenen Zigarettenalternativen häufen sich: Erst kürzlich musste ein EasyJet-Flieger von Kreta nach London notlanden, weil der Akku einer E-Zigarette explodierte und drohte, das Flugzeug in Brand zu setzen. Verletzt wurde dabei niemand. Weniger Glück hatte eine Siebenjährige in Dublin, die durch die Explosion einer herumliegenden „Vape“ ihr rechtes Auge verlor.

Kinder und Jugendliche besonders gefährdet

Was für viele zunächst abschreckend klingt, scheint besonders auf junge Menschen wenig Effekt zu haben. Geschmäcker wie Wassermelone oder Cookies and Creme sind für sie interessanter als übelriechende Glimmstängel. Dazu kommen bunte Werbungen ihrer Lieblingsinfluencer und die popkulturelle Ausschlachtung der Geräte. Versprochen wird eine weniger schädliche Alternative zu Zigaretten, die dazu auch noch schmeckt wie Süßigkeiten, doch langfristige Studien zur Benutzung gibt es nicht.

Wie gefährlich ist der Wasserdampf?

Allgemein besteht der Rauch, den die Geräte produzieren, aus Wasserdampf. Es werden also viele der krebserregenden Stoffe, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen, nicht konsumiert. In der Regel befindet sich in den meisten Liquids der E-Zigaretten auch abhängig machendes Nikotin. Manchmal lassen sich die E-Zigaretten auch so manipulieren, dass ein Vielfaches der in Tabak enthaltenen Menge auf einmal konsumiert werden kann.

E-Zigaretten kommen also ungefährlich daher, können aber im Zweifel sogar abhängiger machen als Zigaretten und können daher laut Behavioral Risk Factor Surveillance System“ (BRFSS) als Einstieg zum weiterführenden Tabakkonsum dienen.

Einweg-Elektroschrott

Ein weiterer Faktor ist der Müll, der sowohl bei Einweg- als auch bei Mehrweg-Vapes entsteht. In jedem Gerät sind seltene Rohstoffe wie Lithium und Kobalt enthalten. Oft landen Einweg-Vapes auf Gehsteigen oder im Hausmüll, doch eigentlich müsste jede einzelne bei Sammelstellen für Elektroschrott abgegeben werden. In den mit Flüssigkeit gefüllten Kapseln der wiederverwendbaren Vapes befinden sich Giftstoffe, die ebenfalls gesondert entsorgt werden müssten.

Wie man es auch dreht: Raucher gefährden ihre Gesundheit in allen Fällen eher als Nichtraucher. E-Zigaretten können beim Abgewöhnen von Tabakkonsum hilfreich sein, doch dienen sie auch häufig erst als harmlos daherkommender Einstieg. Fakt ist: Die Folgen des Konsums sind noch nicht langfristig genug untersucht. Kurzfristig scheint der Eins-zu-eins-Konsum aber weniger schädlich im Vergleich zu Zigaretten.